Ken Follett, der Autor von mehr als einem Dutzend Bestsellern, wird oft als der "geborene" Erzähler gefeiert. Betrachtet man jedoch seine Jugend, so ist es zutreffender zu sagen, er wurde zum Erzähler "erzogen".
Ken wurde am 5. Juni 1949 in Cardiff, Wales, als erstes von drei Kindern des Ehepaares Martin und Veenie Follett geboren. Im Großbritannien der Nachkriegsjahre waren nicht nur Spielsachen Mangelware, sondern die zutiefst religiösen Folletts erlaubten ihren Kindern weder Fernsehen, noch Kinobesuche und verboten ihnen sogar, Radio zu hören. So blieben dem jungen Ken zur Unterhaltung nur die unzähligen Geschichten, die ihm seine Mutter erzählte - und die Geschichten und Abenteuer, die er sich in seiner eigenen Vorstellungswelt schuf. Schon früh lernte er lesen; Bücher bereiteten ihm viel Freude und die öffentliche Bibliothek wurde zu seinem Lieblingsort.
"Ich hatte nicht viele eigene Bücher und ich war immer dankbar für die Existenz der öffentlichen Bücherei. Ohne frei zugängliche Bücher wäre ich nie zum eifrigen Leser geworden, und wenn man kein Leser ist, ist man auch kein Schriftsteller."
Als er zehn Jahre alt war, zog die Familie nach London, wo er später seine Schullaufbahn beendete. Anschließend studierte er Philosophie am University College; eine scheinbar ungewöhnliche Wahl für den Sohn eines Steuerinspektors, aber eine nahe liegende für Ken, wenn man seine religiöse Erziehung und die daraus resultierenden vielen Fragen berücksichtigt. Er ist der Überzeugung, dass diese Wahl die Weichen für seine Zukunft als Schriftsteller gestellt hat.