Review-Fazit zu "Dominion: Nocturne", der 11. Erweiterung zum Deckbauspiel Dominion`.
[Infos]
für: 2-4 Spieler
ab: 14 Jahren
ca.-Spielzeit: 30min.
Autor: Donald X. Vaccarino
Illustration: Garret DeChellis
Verlag: ASS Altenburger (Rio Grande Games)
Anleitung: deutsch
Material: deutsch
[Fazit]
"Dominion: Nocturne" ist wieder einmal eine durchaus gelungene Ergänzung für die Dominion-Welt, allerdings nicht so hervorragend, wie vorherige Erweiterungen. Die neuen Karten sind zum Teil sehr interessant und lassen sich je nach Kombination spannend ins Spiel integrieren, allerdings sind nicht alle Mechanismen hiermit dauerhaft motivierend. In den Testgruppen kam es mehrfach vor, dass der aktuelle Kartensatz eigentlich nur noch irgendwie zu Ende gespielt werden sollte. Manche Sets sind halt etwas müßig im Spielgangmenü^^.
Andere Karten hingegen sind da richtig spannend, da gilt es also erstmal alle Karten gut kennen zu lernen (und zu verstehen, gelegentlich sind die "Nachschlagetexte" zu den Karten in der Anleitung weniger hilfreich, als der Kartentext selbst) und dann mit den richtigen Basis- oder anderen Erweiterungskarten zu kombinieren.
Die tatsächliche Neuerung in dieser Erweiterung ist die Nacht-Phase - einer zusätzlichen Phase im Spiel!
In der Nacht-Phase können beliebig viele (Nacht-)Karten ausgespielt werden und so natürlich auch wieder schicke Kettenreaktionen ausgelöst werden. Hier kehrt auch der "anhaltende" Effekt zurück, so dass manche Karten länger als nur im aktuellen Zug Geltung erfahren.
Thematisch kommen hier Exorzisten, Geister, Nekromanten, Zombies, etc. ins Spiel, allesamt mit passenden spielmechanischen Effekten, wie dem "Beschwören" von Karten. Weitere Karten-Effekte bescheren dem Spieler zusätzliche "Gaben" oder extra fiese Plagen, u.v.m.! Vom Prinzip her bemüht sich "D:N" also durchaus redlich und bringt einiges (Neues) zum Spielgeschehen hinzu. Leider kommt dies alles, je nach Deckszenarien, nicht immer wirklich spieltauglich herüber und bremst sogar hie und da. Der klassische Dominion-Effekt, das an sich jeder vor sich hinbastelt, wird hier oft übertrumpft und so ist man gelegentlich eher froh, dass der eigene Zug vorbei ist, denn auf den nächsten freudig zu warten. Dies ist zum Glück nicht immer der Fall, aber es kommt vor und trübte die Testspielrundenlaune. Ferner verlangsamt das "Mehr" an Karten und Möglichkeiten den gewohnten Dominion-"Flow", es kommt unter¿m Strich so viel dazu, dass manche Runden schlicht überfordert sind - nicht im spiel-intelektuellem Sinne, sondern weil man einfach viel zu viel beachten (und organisieren) muss, bei einem quasi aufgedrängten Thema (Dominion war bisher eigentlich immer ohne ein wirkliches und nun wirkt es eben erzwungen draufgepresst, ohne dabei nicht cool auszusehen allerdings), wenn durch eine Karte ein andere "erwacht" und diese dann wiederum dieses und jenes verursacht, etc.
Natürlich sind die Karten wieder wunderschön gestaltet und der geneigte Dominion-Fan wird eh jede Erweiterung sammeln wollen^^, daher darf auch diese durchaus ins heimische Spielregal einziehen, nur ist sie eben nicht ganz so locker-flocker zu spielen, wie die zuletzt Erschienenen und passt somit nicht ganz zum bekannten Dominion.