Dorfromantik Sakura ist eine eigenständig spielbare Fortsetzung des 2023 zum Spiel des Jahres gekürten Dorfromantik Das Brettspiel. Wer Dorfromantik noch gar nicht kennt, sollte m.E. zunächst das 2023er Original spielen, um das Spielprinzip kennenzulernen. Man legt dort gemeinsam Plättchen mit unterschiedlichen Landschaftsarten möglichst geschickt aneinander und erfüllt Aufträge durch das Legen von Flüssen und Gleisen (in Sakura nun: Straßen) bestimmter Länge sowie zusammenhängender Landschaftsarten bestimmter Größe. Ein wesentlicher Teil des Spielreizes ist ja, dass sich das Spiel erst nach und nach entwickelt, weil immer wieder neue, unbekannte Spielelemente aus verschlossenen Boxen freigespielt werden.
Dies ist auch bei Dorfromantik Sakura so. Es fängt recht einfach an, mit exakt den gleichen Regeln wie beim bekannten Originalspiel. Doch schnell kommen neue Elemente hinzu, die den Spielern eine Menge an zusätzlichen Optionen bieten, gleichzeitig aber eben auch mehr Entscheidungen abverlangen. Man muss sich auf einige wenige der Aufgabenstellungen fokussieren und versuchen, diese gezielt zu erfüllen. Wir fanden es schon in den ersten Partien ein ganzes Stück anspruchsvoller als das Ur-Dorfromantik, eher gehobenes Familienniveau.
Wir spielen Dorfromantik stets zu zweit, mehr muss nicht sein, für uns die Idealbesetzung. Und obwohl wir ein eingespieltes Team sind, dauern unsere Sakura-Partien manchmal auch etwas länger als gewohnt, einfach weil das Spiel nun wesentlich breiter angelegt ist. Uns gefällt dieses Mehr an Optionen, Spielebenen, neuen Aufgaben und ihren Voraussetzungen bislang ausgesprochen gut. Wir brauchen aber gefühlt auch länger, um im Spiel vorwärts zu kommen. Vermutlich wird uns Sakura den ganzen Winter über begleiten Einziger Wermutstropfen: Man sollte eine gute Beleuchtung am Tisch haben, um bestimmte Grafikelemente auf den Plättchen klar zu erkennen, da fanden wir die Sakura-Grafik teils etwas überladen. Auch z.B. bei den kleinen Plättchen mit den Aufträgen sind sich braun, rot (und später schwarz) sowohl farblich als auch von ihren Symbolen recht ähnlich, hier hätten wir uns eine bessere Unterscheidbarkeit (eben auf den ersten Blick) gewünscht.
Unterm Strich dennoch eine gelungene, spannende Fortsetzung. Gute 4 bis 5 Sterne.