Review-Fazit zu "Caverna", einem genialen Workerplacement-Spiel.
[Infos]
für: 1-7 Spieler
ab: 12 Jahren
ca.-Spielzeit: 30-210min.
Autor: Uwe Rosenberg
Illustration: Klemens Franz
Verlag: Lookout Spiele
Anleitung: deutsch
Material: deutsch
[Fazit]
"Caverna" ist ein sehr schickes und aufwendiges Aufbau- und Optimierungsspiel mit viel taktischem Tiefgang und noch mehr Möglichkeiten das Spiel zu gestalten.
Wie so oft bei derlei schweren Brocken, möchten die Spieler in ihrem Zug immer mehr machen, als erlaubt und so bieten sich allein schon deswegen viele Partien an, da so verschiedene Herangehensweisen probiert werden wollen.
Als fleissige Zwerge müssen die Spieler (bis zu 7) ihre Höhlen ausbauen, für genügend Nahrung und andere Rohstoffe sorgen und auch auf abenteuerlichen Streifzügen so manche Entdeckung auftun.
Vor dem Spiel will das umfangreiche Material gut sortiert und verteilt werden, so eine Vorbereitung kann etwas dauern, da sollten ruhig alle mithelfen^^.
Gleich eine Anmerkung zu den Spielkomponenten, diese rechtfertigen den hohen Preis schon durch ihre Vielfalt und Wertigkeit und hübsch bzw. thematisch aussehen tut auch noch alles.
Das Regelstudium benötigt ob der Länge der Anleitung auch einige Zeit, so dass sich entweder einer gut als Erklärbär vorbereitet oder alle etwas mehr Zeit einplanen, bevor die erste Partie losgeht, wenn das Spiel gemeinsam erlernt wird.
Hilfestellungen in Form von Tipps und Bildbeispiele gibt es viele und das Format ist gut übersichtlich strukturiert, so dass man nur noch von der Seitenzahl anfänglich erschlagen wird.
Bei gutem Erklärbären bzw. geduldigem Team eignet sich der geistige Agricola-Nachfolger auch durchaus für ambitionierte Gelegenheitsspieler mit der sogenannten Einsteiger-Variante. Vielspieler bauen gleich die Komplettversion auf.
Das Spiel an sich erwartet schliesslich gute Planung und Voraussicht, gelegentlich taktische Kreativität und bietet durch einige Abläufe auch quasi Interaktion zwischen den wettstreitenden Spielern, man kann aber auch vor sich hinspielen.
In seinem Zug führt der Spieler eine Aktion pro gesetztem Zwerg aus, z.B. Wald roden für Ackerbau oder die eigene Höhle ausbauen, um mehr Platz für Arbeitsräume zu schaffen - jede Runde kommt ein neues Aktionsfeld hinzu und so bieten sich immer mehr Auswahlmöglichkeiten. Neu ist (vgl. mit Agricola), dass mit Hilfe von Erzen eine Waffenstärke bestimmt wird, die für erfolgreiche Streifzüge unabdinglich ist.
Es darf aber auch durchgehend friedlich agiert werden, im Zweifelsfall macht es halt wie so oft die richtige Mischung aus.
Die gewonnenen Rohstoffe und Waren können entsprechend vielfältig genutzt (und gewandelt) werden, was seinerseits umsichtiges Agieren fordert, um seine Produktionswege nicht versehentlich zu blockieren und immer "flüssig" zu sein. Die u.a. dafür vorgesehenen "Erntezeiten" im Spiel sorgen hier für entsprechende Aktionen und Vorgehensweisen.
Auf die Art und Weise werkeln die Spieler rundenweise vor sich hin und entwickeln dabei eine (hoffentlich^^) stolze Höhlengemeinschaft. Dabei verlaufen die Runden immer angenehm, da jeder etwas zu tun hat, die Aktionen abwechselnd durchgeführt werden und immer beobachtet und (mit-)geplant wird, wenn andere an der Reihe sind. WIrkliche Leerzeiten oder Langatmigkeit kam spielerisch nie auf, sicherlich bei den ersten Partien, wenn (gemeinsam) die besten Vorgehensweisen erkundet werden, aber das gehört dazu und ist auch auf seine Art spannend. Das schon erwähnte tolle Spielmaterial sorgt fortwährend für Atmosphäre und die sich entwickelnden Möglichkeiten durch die wachsenden Gemeinschaften für reichlich Abwechslung und immer neue Ideen, bestimmte Taktiken auszuprobieren bzw. anders anzugehen und immer noch das Quentchen mehr zu optimieren.
Rundum bleibt zu bestätigen, dass Caverna auch nach mehreren Partien immer noch Spass macht, Herausforderung bietet und dem geneigten Spieler viel Kurzweil offeriert.
[Note]
6 von 6 Punkten.