Den Schreibstil empfinde ich grundsätzlich als sehr angenehm zu lesen, allerdings gibt es dann doch etwas, was mich stört: Im Laufe der Geschichte werden nämlich immer mal wieder Bücher und Autoren aufgezählt, was ich generell nicht als etwas schlechtes ansehe. Allerdings werden eben diese teilweise über eine Seite hinweg einfach nur aufgezählt, ohne dass das irgendwas zur Geschichte beitragen würde. Würde das nur einmal vorkommen, würde ich darüber hinwegdenken, es vielleicht einfach als eine Art "sprachliches Mittel" ansehen. So hat es mich aber irgendwann einfach nur noch genervt.Was ich an dem Buch aber unglaublich toll finde, ist, dass es die Liebe zum Lesen und Schreiben thematisiert. Man merkt richtig, wie die Queen immer mehr merkt, was sie da ihr Leben lang verpasst hat.Auch finde ich Handlungen und Reaktionen der anderen Charaktere sehr realistisch und teilweise wirklich unterhaltsam.Allerdings habe ich auch hier einen Kritikpunkt. Durch die Analyse im Englischunterricht habe ich erfahren, dass eine Sache tatsächlich lustig sein soll, obwohl ich sie einfach nur unheimlich traurig finde. Da die Erklärung hierfür allerdings ein kleiner Spoiler ist, könnt ihr das nächste Bild einfach überspringen, falls ihr diesen wirklich kleinen Spoiler nicht hören wollt.(Die Bediensteten suchen Hilfe bei dem ehemaligen Privatsekretär der Queen, der mittlerweile schon sehr alt ist, aber auch selbst Bedienstete hat. Nun wird allerdings beschrieben, dass er nicht mehr wirklich einen großen Wert auf Hygiene zu legen scheint. Da das im Kontrast zu seiner ehemaligen Stellung im Königshaus steht, soll das nun lustig sein. Allerdings finde ich es einfach nur traurig, dass sich keiner dazu berufen fühlt, diesem alten Mann zu helfen oder ihn vielleicht einfach makd arauf hinzuweisen, obwohl er doch so hoch angesehen ist.)Das ist eines der Beispiele, bei denen ich eigentlich lustig gemeinte Sachen eher geschmacklos finde.Auch schreitet die Handlung generell oft sehr langatmig voran, da teilweise nicht wirklich viel passiert und zum Beispiel die Auflistung der Bücher alles unnötig in die Länge ziehen.Allerdings fand ich das Ende dann wieder absolut genial. Leute, das ist es absolut wert, sich durch den Rest der Geschichte zu "kämpfen".Die Charaktere wirken auf mich allesamt sehr authentisch, ich kann mir durchaus vorstellen, dass sie so auch in echt rumlaufen könnten.Vor allem Norman habe ich total geliebt, da er einfach nur unglaublich liebenswert ist.Aber auch die anderen Charaktere, ob sie nun liebenswürdig waren oder nicht, haben gut in die Geschichte gepasst und im Bezug auf ihren eigenen Charakter auch nachvollziehbar gehandelt.Alles in allem bekommt dieses Buch von mir 2,5 Sterne.P.S.: Da ich die Ausgabe aus dem Reclam Verlag gelesen habe, hier noch kurz etwas zu Vokabelhilfen auf den Seiten. Die fand ich nämlich wirklich hilfreich, da tatsächlich für mich relevante Wörter übersetzt bzw. erklärt wurden. Das fand ich beim Lesen also wirklich hilfreich.