Schmerzen zu ertragen sind Leidenswege und ihre Behandlungsmethoden sehr vielseitig. Doch sich selbst in dem Dschungel des Gesundheitswesens zu recht zu finden wird immer schwieriger. Es wäre relativ einfach, würde man sich an die Überlieferungen und altbewährten Heilmethoden erinnern. Allerdings treten sichtbare und spürbare Erfolge nicht sofort ein, wie bei chemischen Präparaten. Schulmediziner, die von den Universitäten kommen streben die überwiegend gelehrten Methoden an und dann auch nur die, die wissenschaftlich bewiesenen sind. Sie haben selbstverständlich ihre Berechtigung, aber Ursachen werden nicht erforscht, sondern man behandelt nur den lokalen Schmerz und die Symptome. Diese Behandlungen kosten unendlich viel Geld, da die Pharmaindustrie von den Krankheiten lebt. Und die heutige Arbeitswelt tut ihr weiteres dazu. Wir kommen einfach nicht zur Besinnung und vertrauen blindlings, anstatt sich selbst zu informieren und hinein zu spüren, was unserem Körper gut tut. Ob man es mit Kräutern, Massagen, Übungen und gesunden Nahrungsmitteln wieder selbst hinbekommt ist eine Frage der Ausdauer, jedoch die bessere Wahl als die kostspieligen Therapieformen. Mediziner gehen selten auf die Ursachen ein, sondern verschreiben Pillen und der Schmerz geht mehr oder weniger zurück, aber wirklich gesund ist man trotzdem nicht und wird zum nächsten Arzt überwiesen. Jahrzehntelang ignorierte man in der Anatomielehre das sogenannte "weiße, unnütze Zeug", das Gewebe was sich Faszien nennt. Die westliche Wissenschaft hinkt also immer den Manualtherapeuten und den jahrtausend überlieferten, traditionellen Heilkünsten hinterher. Es ist also wichtig, dass unsere Faszien in puncto Elastizität, Federwirkung und Widerstandsfähigkeit gut trainiert bleiben, damit eine gute Beweglichkeit möglich ist. Doch muten wir unseren Körpern durch überwiegend sitzende Haltungen viel zu viel zu und setzen uns hohen Stressbelastungen aus. All das verursacht die meisten chronischen Schmerzzustände und Mediziner können es nicht feststellen, da ihre Diagnoseverfahren wie MRT es nicht feststellen können und sie alternativ nicht geschult werden. Dieses Buch bietet unterschiedliche Möglichkeiten der Selbsthilfe, da die Ursachen von chronischen Schmerzen angegangen werden. Es ist geeignet für den Laien, aber auch für Leser aus dem Gesundheitsbereich. Der Trend zu immer mehr Operationen und einer chemischen Medikamentenversorgung muss unterbrochen werden. Immer, wenn die Medizin nicht weiter weiß, heißt es: "Sie müssen mit dem Schmerz leben." Frau Oswald hat als Sportmassagetherapeutin und als führende Expertin der Therapiemethode zur Stimulation von Bindegewebsfasern ein exquisites, fachliches Wissen zusammengetragen, dass von großem Nutzen ist. Sie erklärt was im Körper vorgeht und beleuchtet auch was man tun kann, damit die Schmerzen nicht wiederkehren. In 11 Kapitel hat sie ihr Werk aufgeteilt und beginnt damit, was chronische Schmerzen für Betroffene bedeuten. Die unterstützenden Grafiken, Tabellen, Fotografien sind bestens geeignet, um zu verstehen, warum die Schulmedizin anders wäre, wenn sie sich wenigstens halb so sehr auf die Prävention wie auf die Intervention fokussieren würde. Es werden Wurzeln des medizinischen Weltbildes beschrieben und wie die Brücken zwischen Schulmedizin und ganzheitlichem Ansatz geschlagen werden können. Nicht nur die Übungen wirken phänomenal, sondern alles Dargelegte und Fachliche hat Hand und Fuss, leuchtet ein und bekommt einen neuen Stellenwert. Für mich ist es ein Bestseller auf diesem Gebiet und besonders empfehlenswert.