Berlin, Mitte der achtziger Jahre. Zwei junge Frauen feiern, tanzen, reisen, verlieben sich ¿ und werden im Osten der Stadt erwachsen. Dann fällt die Mauer, und das Leben der Freundinnen verändert sich in rasender Geschwindigkeit. Simone reist durch die Welt, Anja bekommt ein Kind, heiratet, beginnt zu arbeiten. Sie treiben auseinander und verlieren sich doch nicht. Bis zu dem Tag, an dem Simone für immer geht und Anja zurückbleibt. Das Buch beruht auf Tatsachen und so Beginnt das Buch schon sehr dramatisch, denn kurz nach einem Anruf zwischen Anja und ihrer Freundin Simone, nimmt sich Simone das Leben. Die Autorin hat sich nun auf die Suche nach Antworten und Gründen gemacht und nimmt dafür auch Kontakt zu Simones Familie sowie Freunden auf. Der Schreibstil ist sehr klar, berührend und tiefgründig. Es ist immer nochmal etwas anderes über eine tatsächliche Geschichte zu lesen und diese hat mich sehr berührt. Ausserdem wird einem als Leser klar wie schwierig so eine Suche nach Antworten und Gründen sein kann, denn nicht jeder Angehörige ist bereit über den Fall von Simone zu sprechen und die Tat so zu akzeptieren. Anja Reich erzählt aber nicht nur von dem Selbstmord, sondern es wird auch vom leben in der ehemaligen DDR, der Arbeit und auch der Wende und die Zeit danach erzählt. Nicht alle empfanden die Wende als so positiv, es gab auch durchaus Menschen, die diese als problematisch für die Zukunft der Bürger empfunden haben. Auch darauf wird im Roman eingegangen. Ich fand diese Geschichte sehr berührend und sie hat mich auch nachdenklich gemacht und mitgenommen. Nur der Einstieg ins Buch ist mir nicht ganz so leicht gefallen, ich hatte das Gefühl heir würde sich einiges immer wieder wiederholen. Nichtsdestotrotz ist dies ein sehr feinfühliges und berührendes Buch mit einem ernsten Thema.