»Folge deinem Herzen, und nimm dein Gehirn ausnahmsweise mal nicht mit. Find heraus, was dich glücklich macht.«
Anne Barns steht für Romane mit Wohlfühlatmosphäre, für Frauenlektüre mit Inselliebe. Und genau das hat sie in ihrem Sommerroman Kirschkuchen am Meer erneut bestätigt. Der Roman packt den Leser, man ist vertieft in die Geschichte und auf der Suche nach der geheimen, unbekannten Fremden.
»[] Probleme sind Gelegenheiten zu zeigen, was man kann.«
Der Vater von Marie und Lena ist kürzlich verstorben und in den Frauen wirbelt ein Zwiespalt, denn sie haben ihn seit über 15 Jahren nicht mehr gesehen und auch kaum noch telefonischen Kontakt gehalten. Aber nun ist Frauenpower angesagt: Marie fährt mit ihrer Mutter und ihrer Oma nach Hooksiel zur Seebestattung von Enno. Bevor das Schiff ablegen kann, taucht eine unbekannte Frau auf, welche Marie Erinnerungsstücke an ihren Vater zukommen lässt. Noch ehe Marie aber mehr erfahren kann, verschwindet die rothaarige Unbekannte.
Tränen reinigen das Herz.
Das besondere an Anne Barns Geschichten: sie sind keine klischeehaften Liebesschnulzen. Bei Kirschkuchen am Meer steht die Spurensuche nach der Unbekannten, die Reise in die Vergangenheit, im Vordergrund. Auch wenn Marie in Oberhausen bereits einige Baustellen hat, möchte sie lieber herausfinden was ihren Vater in den letzten Monaten umgetrieben hat und die Reise als gemeinsame Zeit mit ihrer Familie investieren.
»Die Seele hat eben ihr eigenes Tempo«
Ein Roman funktioniert nicht nur durch ein gutes Setting, einem flüssigem Schreibstil sondern braucht auch authentische neue Charakter, die sympathisch sind. Gelungen war auch das überraschende Wiedersehen mit ein paar alten Bekannten aus den Juister Vorgängerromanen.
Kirschkuchen am Meer versprüht Urlaubs-Inselfeeling und weckt das Fernweh. Den Roman zu verschlingen ist ein Lesevergnügen und perfekt um in der aktuellen Zeit gedanklich einfach wegzureisen. Eine leichte Unterhaltung mit teilweise überraschendem Ende und wenigen großen Spannungsmomenten.
»Auf Veränderungen zu hoffen, ohne was dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf das Schiff zu warten.«
Die Rezepte aus "Kirschkuchen am Meer" findet ihr unter dem Benutzer.