Im Roman "Der Turm aus Licht" von Astrid Fritz werden diverse Personen und ihre Schicksale rund um den Bau des Freiburger Münsters von 1270 bis 1330 behandelt.Romane, die im Mittelalter spielen und bei denen der Bau eines kirchlichen Gebäudes im Mittelpunkt der Handlung steht, haben immer den Segen, oder je nach Standpunkt den Fluch, mit "Die Säulen der Erde" verglichen zu werden. In diesem Fall ist das absolut nichts schlechtes, im Gegenteil.Ein großer Vorteil ist hier, dass es sich um eine reale Kirche handelt. Zwar ist aufgrund recht mangelhafter Quellen die historische Darstellung dementsprechend vage, dennoch hat sich Astrid Fritz hier merkbar bemüht, eine authentische Darstellung zu bewahren.Die beschriebenen Schicksale sind jetzt nicht unbedingt neu. So werden hier kriegsfanatische Herrscher, Bastardkinder, verzwickte Liebesgeschichten und dergleichen mehr beschrieben. Dennoch konnte ich jetzt keine Geschichte, bzw. keinen Charakter erkennen, bei dem ich das Gefühl hatte, dass er oder sie unglaubwürdig oder ausgelutscht daherkommt. Im Gegenteil, ich war regelrecht süchtig nach dem Buch, auch wenn man oft ahnt, wie das Ganze weiter- oder ausgeht."Der Turm aus Licht" ist mal wieder ein hervorragender Beweis dafür, dass es nicht immer etwas Neues oder Revolutionäres braucht, um gut zu sein. Wer Bücher wie zum Beispiel Richard Dübells "Die Pforten der Ewigkeit" mochte oder die Thematik des Kirchenbaus im Mittelalter mag, ist hier bestens bedient. Alle anderen finden hier aber auch einen rundum empfehlenswerten historischen Roman.