Den Kriminalroman Der Bulle von Hamburg hat Ben Westphal am 21. März 2024 gemeinsam mit dem Verlag emons: herausgebracht. Das Cover ist hervorragend auf das Genre und die Erzählung abgestimmt.
Dies ist mein erster Kriminalroman von Ben Westphal. Da ich gerne neue Autoren kennenlerne, bin ich neugierig. Ihm geht der Ruf voraus, das seine Erzählungen besonders authentisch sind, da er selbst ausgebildeter Kriminalbeamter ist.
Es dauert nur wenige Sätze und schnell bin ich in die Geschichte versunken. Ben Westphal nutzt die modernen Worte auf seine eigene Art und Weise. Er schreibt intensiv und atmosphärisch stark. Schnell fühle ich mich als sei ich mittendrin in der Erzählung anstatt nur als Leser dabei. Geschickt setzt er an die richtigen Stellen ein paar Bilder ein und ich denke, ich sehe einen Film. Dabei lese ich ein Buch.
Ben Westphal startet mit verschiedenen Erzählsträngen und mit recht vielen Personen. Es ist nicht ganz einfach für mich, den Überblick zu behalten und dennoch gelingt es mir. Ich bin konzentriert genug und lese mit stetig steigender Spannung weiter und weiter und weiter. Durch den regelmäßigen Wechsel der meist kurzen Leseabschnitte facht er meine Spannung noch weiter an. Immer dann, wenn ich wissen möchte, wie es weitergeht, wechselt er in einen anderen Erzählstrang. Den Kriminalroman habe ich an zwei Abenden regelrecht verschlungen. Am Ende ist alles sauber zusammengeführt und meine Fragen sind beantwortet.
Besonders hervorzuheben sind neben den detaillierten Hamburg-Kenntnissen des Autors die intensiven Beschreibungen der Ermittlungsarbeiten. Zu jederzeit habe ich das Gefühl, ich bin ein Teil des Teams und die Lösung des Falles hängt auch an mir und meiner Wachsamkeit.
Gerd Sehling als ehemaliger Rauschgiftfahnder und Neu-Coach für Deeskalation gefällt mir vom ersten Blick an gut. Geschmunzelt habe ich über die Telefonate mit seiner Frau Dörte, doch darüber verrate ich jetzt nichts. Das lasse ich Euch zum Selberlesen.
Alles in allem hat Ben Westphal mit Der Bulle von Hamburg einen sehr guten Regionalkrimi auf den Büchermarkt gebracht, den ich gerne weiterempfehle. Intensiv und authentisch sorgt er mit ca. 366 Seiten abendfüllend für kriminell spannende Lesestunden. Von mir bekommt der Autor verdiente 4 Lesesterne.