Ein toller Reihenauftakt, der neugierig auf die Fortsetzung(en) macht.
Äußerlich betrachtet erinnert das Cover an einen bayrischen, äh, Entschuldigung, ich meinte natürlich fränkischen Biergarten. Die rotweiß karierte Tischdecke und dann das Hackebeil. Hui hui hui....Aber kommen wir nun zum Inhalt:Schon nach den ersten Seiten wird klar, weshalb es sich um einen Genusskrimi handelt. Aber kommen wir erstmal zur Hauptprotagonistin: Dora Dotterweich. Ja, sie heisst wirklich so, und noch weitere originelle Namen hatte sich die Autorin einfallen lassen. Aber zurück zu Dora. Sie ist vierunddreißig Jahre, vollschlank und vollbusig, ganz so, wie man sich eine fränkische Köchin vorstellt. Hier wurde dem Klischee auf jeden Fall zugesprochen. Dora ist nach zahlreichen Arbeitsstätten im Schloss Lauenburg in der fränkischen Schweiz als Köchin und Haushälterin angestellt. Alle schätzen ihre deftigen Speise. Hier möchte ich erwähnen, dass mir beim Lesen der Rezepte, das Wasser im Mund zusammengelaufen ist. Eigentlich sagt man ja: Hunger kommt beim Essen. Hier war es eher: Hunger kommt beim Lesen! Da ist von Gefüllte Nudelschnecken, Hirschmedaillons mit Semmelklöß, Krautkrapfen usw. die Rede, fast schon, als würde man in einer fränkischen Wirtschaft sitzen und die Speisenkarte studieren. Man könnte nun fast denken, oh, ein regionales Kochbuch. Tja, wäre da nicht der Tote! Und wäre Dora doch bloß nicht so neugierig. Schnell wird klar, dass Dora die Finger nicht vom Ermitteln lassen kann. Sehr zum Leidwesen des nordischen Kommissars.Die Autorin, Birgit Ringlein, hat mich mit diesem Reihenauftakt wirklich zum Lachen gebracht. Auf der einen Seite macht sie zwischen den Seiten Appetit auf fränkischen Speisen, auf der anderen Seite versteht sie es, Dialekt und Regionalität, in einen unterhaltsamen Krimi zu verpacken. Ein Brüller jagt den nächsten, so dass die Seiten nur so dahinfliegen.Ich schließe dieses Buch mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Lachend, weil ich diese Regionalität sehr mag und weinend, weil ich Dora und ihre Speisen nun verlassen muss. In diesem Sinne .... Mahlzeit!