Die beiden Männer standen auf dem Dach und beobachteten, wie sich die Stadt im Schlaf hin und her wälzte.Zitat Erster SatzMit diesem ersten Satz hatte mich der Autor eigentlich schon und auch der kurze Prolog hat zum einen schon eine spannende Aussicht auf etwas magisches und böses, das sofort die Neugierde weckt - zum anderen einen Vorgeschmack auf die wirklich amüsante Weise, mit der der Autor die Tragik der Ereignisse ad absurdum führt!Die Kapitel wechseln sich dann von den Sichtweisen ab.Zuerst einmal lernen wir Hannah kennen, deren gescheiterte Ehe zu einem bitteren (wirtschaftlichen) Absturz geführt hat und sie nun dringend nach einem Job sucht. Ihre spärlichen Referenzen führen sie zu der ominösen Adresse von "The Stranger Times" - einer Zeitung für Unerklärliches und Paranormales, wo sie entgegen aller Vernunft eingestellt wird.Entgegen aller ihrer eigenen Vernunft wohlgemerkt, denn obwohl Grace, die eine Art Sekretärin ist und in dem Chaos den Überblick behält, eine vernünftige und liebenswerte Frau zu sein scheint, ist der Chef, Vincent Banecroft, ein unausstehlicher Säufer, der mit Beleidigungen und Flüchen nur so um sich wirft. Aber auch die anderen wenigen Angestellten haben so ihre Spleens und seltsamen Eigenheiten - so dass sich Hannah in einem mehr als merkwürdigen Arbeitsalltag wiederfindet, dem sie sich auf ihre Weise anpasst und durchaus lernt, Paroli zu bieten.Den Polizisten Sturgess lernen wir aufgrund eines kuriosen Mordfalls kennen, der merkwürdige Tathergänge vermuten lässt, die einige Zweifel aufkommen lassen.Und natürlich der fragwürdige kleine Mann mit Glatze aus dem Prolog, der Magier, der keine Skrupel zu kennen scheint und ein ganz bestimmtes Ziel verfolgt. Hier bin ich lange im Dunkeln getappt, was wohl seine Beweggründe sind und hier werden die vielen Fäden am Ende zu einem gekonnten Muster zusammengewoben!Die Schreibweise hat mich hier, wie eingangs erwähnt, sofort in den Bann gezogen. In der Beschreibung des Autors erfährt man, dass er ein irischer Stand-Up-Comedian ist und das wundert mich bei dem witzigen Wortspielereien nicht, die höchst unterhaltsam sind und eine ganz eigene Dynamik entwickeln. Trotz der manchmal brutalen und bitteren Vorkommnisse greift hier oft eine Situationskomik, die mich zum Lachen gebracht hat und die Charaktere als auch die Dialoge sowie die gesamte Handlung erfrischend und originell wirken lässt.Dass Magie mit im Spiel ist, ist von Anfang an klar - und dieser Part bleibt auch lange mysteriös. Wie sich dann alles aufklärt und welche Hintergründe enträtselt werden hat ein rundes Bild aus dem Sammelsurium gemacht. Oftmals wurden Szenen beschrieben, die man erstmal nicht ganz einordnen konnte, die aber perfekt zum Gesamtbild beigetragen und die die Neugier immer weiter gesteigert haben.Mir hat es super gut gefallen und der Cliffhanger am Ende hat mich so überrascht, dass ich den zweiten Band kaum erwarten kann :)