Dieses Buch muss nicht mehr vorgestellt werden: 'Feuchtgebiete' war ein gesellschaftliches Ereignis, das niemanden unberührt ließ, zu dem jeder eine Meinung hatte. Von Bild bis ZEITmagazin wurde es euphorisch besprochen, die Leserschaft durchzog alle Schichten. Ein echter Volksbestseller. Charlotte Roche erkundet hier schonungslos, wie wir mit unseren Tabus umgehen: 'Feuchtgebiete' zeigt einen weiblichen Körper in Nahaufnahme. Mutig, radikal und provokant rebelliert der Roman gegen Hygienehysterie und die sterile Ästhetik der Frauenzeitschriften, gegen den standardisierten Umgang mit dem weiblichen Körper und seiner Sexualität - und erzählt dabei die wunderbar wilde Geschichte einer ebenso genusssüchtigen wie verletzlichen Heldin. Helen Memel liegt auf der Inneren Abteilung von Maria Hilf. Sie wartet auf den Besuch ihrer geschiedenen Eltern, in der irren Hoffnung, die beiden könnten sich am Krankenbett der Tochter endlich versöhnen. Unterdessen nimmt sie jene Bereiche ihres Körpers unter die Lupe, die gewöhnlich als unmädchenhaft gelten, und lässt Krankenpfleger Robin die Stellen fotografieren, die sich ihrem neugierigen Blick entziehen. Nebenher pflegt sie ihre Sammlung von Avocadokernen, die ihr auch in sexueller Hinsicht wertvolle Dienste leisten. Selbst wenn Helens Besessenheit eine Notoperation nötig werden lässt - ihr ungestümer Witz und ihre Wahrhaftigkeit machen sie zu einer Sensation nicht nur auf der Station des Krankenhauses. Denn sie spricht aus, was andere nicht einmal zu denken wagen.