Die Autorin Christa Wolf ist immer auch eine Leserin gewesen. In ihren Essays und Reden, die hier versammelt sind, würdigt sie ihre literarischen Vorbilder und setzt sich mit Werken auseinander, die für ihr eigenes Schreiben wichtig waren und sind. So eröffnet sie z. B. neue Zugänge zur Lyrik von Nelly Sachs und fragt: "Was wäre heute human?" So geht sie mit Heinrich Böll auf die "Suche nach einer bewohnbaren Sprache in einem bewohnbaren Land" und holt auch bei der Betrachtung der Werke von Anna Seghers, Volker Braun, Inge Müller, Brigitte Reimann, Maxie Wander oder Irmtraud Morgner stets die Gegenwart in die Textanalyse mit hinein.
Inhaltsverzeichnis
Kenntlich werden. Vorwort - "Mitleidend bleibt das ewige Herz doch fest" Zum achzigsten Geburtstag von Heinrich Böll - Im Widerspruch. Zum hundersten Geburtstag von Anna Seghers - Ein Versuch über Nachbarschaft und Unvereinbarkeit. Anmerkungen zu Elisabeth Langgässer - ". . . der Worte Adernetz" Nelly Sachs heute lesen - Vom freien Willen gegen Verführung. Hermann Sinsheimer /"Deutscher und Jude" - Plusquamfutur II. Erinnerte Zukunft bei Volker Braun - Hans Mayer - ein großer Außenseiter - "Der ganze menschliche Entwurf" Inge Müller, Maxie Wander, Brigitte Reimann und Irmtraud Morgner - An Konrad Wolf erinnern - Zur Person: Günter Gaus - Kurt Sterns Tagebücher - Textnachweise