Fazit vorneweg: Ich weiß, viele lieben dieses Buch. Ich fand den Schreibstil aber nicht ausgereift und sehr einfach gehalten, ich konnte die Liebesgeschichte einfach nicht nachvollziehen, Drama über Drama und hat mich dabei einfach verloren. 2 Sterne.Ich bin ehrlich gesagt etwas verblüfft, warum dieses Buch so beliebt ist. Aber lasst mich etwas weiter ausholen:In dem Buch gibt es zwei Perspektiven. Zum einen haben wir Tate, angehende Krankenschwester, zieht nach Kalifornien zu ihrem Bruder bis sie eine eigene Wohnung findet. Dann haben wir Miles, dessen Perspektiven bis zu den allerletzten Seiten eigentllich nur in der Vergangenheit spielt und die Geschichte zwischen ihm und Rachel erzählt. Und da fing das Problem für mich an: Denn während ich langsam versucht habe mit Tate und der Liebesgeschichte in der Gegenwart warm zu werden, wurde ich bei Miles immer wieder rigoros in die Vergangenheit befördert und eine andere Liebesgeschichte erzählt. Der Clou? Ich konnte beide dadurch Null fühlen. Wie soll ich denn glauben, dass sich Miles in Tate verliebt, wenn ich jedes zweite Kapitel daran erinnert werden, wie stark er doch in Rachel verliebt ist?Punkt zwei. Ich habe den Plot gesucht. Normalerweise hat man einen Einstieg, es spitzt sich zu, Ende kommt. Aber hier reihten sich für mich einfach nur Ereignisse aneinander. Irgendwann habe ich mich nur gefragt: Na? Mit was kommt Hoover jetzt noch um die Ecke um irgendwie Spannung aufzubauen? War mir einfach too much. Und in der Gegenwart habe ich überhaupt keinen richtigen Plot gesehen. Tate lebt halt vor sich hin, geht arbeiten, und schläft mit Miles. Ganz milder Spoiler hier: Die zwei einigen sich darauf, wirklichnur Sex zu haben. Kein Austausch von privaten Erlebnissen, Eigenschaften, Hobbies. Damit waren die Charaktere aber für mich einfach grau. Und dann soll ich da eine Liebesgeschichte sehen? Viele konnten es, ich halt nicht. Irgendwie finde ich es merkwürdig, mich Hals über Kopf in jemanden zu verlieben, mit dem man keine privaten Gespräche führt und zwar guten Sex hat, aber sich danach oder dabei nicht sonderlich nett verhält. Punkt drei. Der Schreibstil war halt einfach einfach gehalten. Gerade Miles Kapitel fand ich nicht so berauschend. Er verliebt sich in Rachel. Liebe auf den ersten Blick und ist dann irgendwie besessen von ihr. Auch hier haben mir persönliche Gespräche gefehlt, die zeigen,warum sich die zwei so lieben. Stattdessen wird mit Drama und Tabuthemen gespielt, und das mochte ich einfach nicht.Miles ist übrigens Pilot. Und heißt halt Miles (eng. für Meilen). Da bekamen Flugmeilen sammeln für mich gleich eine andere Gewichtung. Und auch die Formatierung im Buch war für mich eher mau. Es gibt die Stelle, wo Miles beschreibt, wie erRUNTERgezogen wird von seiner Vergangenheit. Nope. Das Wort "Downwards" downwards zu schreiben ist für mich halt einfach Formatierung, die Trickkiste Kindergarten ist. Habe ich mich trotzdem geringfügig unterhalten gefühlt? Jap. Aber ich kann es bei weitem nicht als einen sehr guten Roman einordnen. Und bevor Personen auf mich losgehen: Ihr dürft dieses Buch mögen und lieben. Ich habe tatsächlich das Gefühl, wenn ich nicht schon seit 15 Jahren regelmäßig Bücher lesen würde, dann hätte es mir besser gefallen. Diese Aufeinanderschichtung von Drama kann Leute gut zum Lesen bringen. Wenn man aber schon viel davon gelesen hat, nimmt es halt irgendwann einen etwas faden Beigeschmack an. Meine alten Bücher, die ich in der Jugend als "Guilty Pleasure" gelesen habe, mag und lieb' ich immer noch.