"Rübentod" entführt die Leserschaft in das ländliche Brandenburg, wo ein Mord die Gemeinde erschüttert und die neue Polizeichefin Marley Leonhardt vor eine Bewährungsprobe stellt. Der Krimi bietet einen ruhigen, aber intensiven Einblick in das Leben und die Herausforderungen des ländlichen Raums und setzt dabei vor allem auf detailreiche Beschreibungen.Dagmar Rosenbauer lässt mit Marley Leonhardt eine Hauptfigur auftreten, die zwischen dem Druck ihrer neuen Position in Neuruppin und der Herausforderung des Falls steht. Die Zusammenarbeit mit Said Richard Wagner, einem prominenten Polizeisprecher, der sich in die brandenburgische Abgeschiedenheit zurückgezogen hat, bringt einen spannenden Kontrast ins Spiel. Auch andere Protagonisten bleiben dem Leser bis zum Ende rätselhaft, z.B. erschließt sich mir die Rolle von Clara, Richards Freundin, bis jetzt nicht wirklich.Der Mordfall selbst bleibt bis zum Ende spannend und liefert mit mehreren Wendungen immer wieder neue Verdächtige, was die Ermittlungen bis kurz vor Schluss unvorhersehbar macht. Die Autorin schafft es gekonnt, den Spannungsbogen aufrechtzuerhalten und den Leser auf verschiedene Fährten zu locken. Ein besonderes Merkmal des Krimis ist die Erzählweise, die fast schon ein wenig entschleunigend wirkt. Sie ermöglicht es, nicht nur die Charaktere genau kennenzulernen, sondern auch die Besonderheiten des brandenburgischen Landlebens mit all seinen Eigenarten. Die Beschreibungen des Miteinanders in der kleinen Gemeinde, der Beziehungen unter den Menschen und der landschaftlichen Szenerie machen die Geschichte lebendig und authentisch.Mit "Rübentod" legt Dagmar Rosenbauer einen gelungenen Regionalkrimi vor, der neugierig darauf macht, ob es mit dem Ermittlerteam eine Fortsetzung geben wird.