Todsünde

Zwei große Erzählstränge, deren Zusammenführung mir dann doch etwas zu konstruiert war. Gute Unterhaltung und flotte Schreibweise.

Schon der achte Bennie-Griessel-Thriller liegt mit "Todsünde" hier vor und er führt die Leser wieder einmal nach Südafrika. Bennie und sein Partner Cupido wurden strafversetzt und müssen in Stellenbosch einen vermissten Studenten suchen. Die Nachforschungen bringen zwar allmählich immer mehr Erkenntnisse zutage, allerdings sitzt der Frust über die Degradierung tief. Der eine kämpft mit der Alkoholsucht, der andere gegen zu viele Pfunde.... Dann wird in der Nähe ein Polizist ermordet - und plötzlich dürfen sich Bennie und sein Partner wieder als Mordermittler beweisen und laufen zur Höchstform auf.Parallel dazu wird ein weiterer Handlungsstrang um den Verkauf einer Luxus-Immobilie entwickelt. Der Besitzer möchte mit Hilfe einer angreifbaren Maklerin ein Anwesen möglichst diskret veräußern. Dabei zieht er alle Register des Machtmissbrauchs.... Mir hat die Lektüre wieder einmal sehr gut gefallen. Deon Meyers Erzähltalent ist grandios und er versteht es, die Emotionen seiner Protagonisten authentisch zu beschreiben. Das macht sowohl die Ermittler wie auch ihre Vorgesetzten nahbar. Der Thriller macht nicht Halt vor polizeiinternen Problemen und korruptem Verhalten. Ebenso werden die zivilen Protagonisten, z.B. die Mutter des vermissten Studenten und die verschuldete Maklerin, facettenreich beschrieben. Land und Leute kommen dem Leser wirklich nahe, politische und gesellschaftliche Probleme werden ebenso benannt.Für diesen literarischen Ausflug nach Südafrika gibt es von mir fünf Sterne.Ich gebe eine klare Leseempfehlung für alle Liebhaber intelligent geschriebener Thriller!