Der Klappentext: "Thusnelda, die Tochter des mächtigen Germanenfürsten Segestes, weiß, wie ihr Leben verlaufen wird. Sie wird den Mann heiraten, den ihr Vater ihr ausgesucht hat, und viele Kinder großziehen. Dann jedoch begegnet sie Arminius, dem germanischen Heerführer in den Diensten Roms. Sie verliebt sich Hals über Kopf und heiratet ihn, auch wenn sie sich dadurch ihren Vater zum Feind macht."Zum Inhalt: "Die Fürstentochter" ist eine Neuauflage von "Die Frau des Germanen" von 2010 und ich muss sagen, dass ich den alten Titel fast passender fand. Denn die Liebesgeschichte, die Vernarrtheit in einen Mann und die Eifersucht einer anderen Frau steht noch mehr im Vordergrund, wie die Tatsache, dass sich Thusnelda gegen den Vater und die Tradition stellt. Der historische Kontext des 9. Jahrhunderts, der Machtkampf der Germanen untereinander und gegen Rom bzw. deren teilweise Akzeptanz der römischen Macht wird anhand der Geschichte dreier sehr unterschiedlicher Frauen erzählt. Die Fürstentochter Thusnelda, die sich in den Kollaborateur Arminius verliebt und ihn nach Rom folgt, ihrer Dienerin Inaja, die ihre Herrin begleitet und eigene Ziele verfolgt und ihrer Gegenspielerin Severina, Nichte des Kaisers und schwanger von Arminius.Meine Meinung: Die Erzählweise von Gisa Pauly ist durchaus fesselnd, ihre Beschreibungen bildlich und ihr gelingt es, die damalige Zeit gut darzustellen und überzeugt auch durch den historischen Kontext und der guten Recherche. Ich muss allerdings als Kritikpunkt festhalten, dass ich vom Klappentext her eher auf einen spannenden historischen Roman über die Machtkämpfe und Politik im germanisch-römischen Reich eingestellt war. Es ist aber eher ein Beziehungsroman, bei dem Sex, Gewalt und Intrigen eine große Rolle spielen. Es war für mich eher eine historische Soap Opera mit klar unterteilten Charakteren in Gut und Böse, was ich schade fand. Mein Fazit: Vielleicht bin ich mit den falschen Vorstellungen an diesen Roman herangegangen. Ich danke dem Aufbau Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.