Spannend, unterhaltsam, doppelbödig
Leonard Vernim ist todkrank und lädt zu einem letzten Abendessen. Der Tisch ist für sechs Personen gedeckt, nur wer sind die zwei Personen, die bis auf den Gastgeber nach keiner kennt. Gleichzeitig macht ein Serienmörder die Stadt unsicher.Bisher kannte ich Hakan Nesser als Autor von Krimis, die mal Spitze, mal nur Durchschnitt waren. Deshalb habe ich Himmel über London irgendwann als Schnäppchen mit nach Hause gebracht. Nach einiger Zeit auf dem SUB war es jetzt soweit. Vor dem Lesen dann die Erkenntnis, dass Roman und eben nicht Krimi auf dem Umschlag steht. Egal? Ja, egal! Denn die Reise, auf die Hakan Nesser mich mitgenommen hat, war sehr unterhaltsam, sehr spannend und sehr doppelbödig. Da musste ich auch mal um die Ecke denken. Die Menschen sind allesamt gefangen in ihrer eigenen Welt; machen ihre Pläne, ohne daran zu denken, dass der Erzähler die Erzählung lenkt, oder lenkt doch die Erzählung den Erzähler? Am Ende sieht man sie alle vom Leben geschlagen und der Autor steht daneben und lacht sich eins.Ein eigenwilliger Roman, der zeigt, wie gut der Autor Hakan Nesser eigentlich ist. Achso, fast vergessen: Der oben genannte Serienmörder verschwindet in einem Nebenstrang und trotzdem ist er ungeheuer wichtig für das Ende des Romans.