Hannah Pick-Goslar war einst die beste Freundin von Anne Frank. Sie überlebte den Holocaust und erzählt in diesem Buch ihre Geschichte: Die Geschichte einer Kindheit in Amsterdam und der jugendlichen Unschuld unzertrennlicher Freundinnen. Aber auch eine Geschichte von Flucht, Schmerz und letzten Augenblicken. Doch Hannah Pick-Goslars Memoiren schildern nicht nur das unvorstellbare Leid, das ihr widerfahren ist, sondern zeichnen auch das bewegende Leben einer starken Frau nach, die sich nach ihrer Befreiung in Israel ein neues Leben aufbaute. Ihr Buch ist ein einzigartiges Zeitzeugnis, ein intimes Porträt ihrer Freundschaft mit Anne Frank und zugleich ein beeindruckender Beweis für die anhaltende Kraft von Liebe, Hoffnung und die Macht der Erinnerung. Die Autoren:Hannah Elisabeth Goslar wurde am 12. November 1928 in Berlin geboren. 1933 floh ihre Familie aus Deutschland und emigrierte nach Amsterdam. Dort lernte Hannah Anne Frank kennen, die bis zur Trennung der beiden ihre Nachbarin, Schulkameradin und beste Freundin war. 1943 wurden die Goslars in das Durchgangslager Westerbork gebracht. 1944 kamen sie in das Konzentrationslager Bergen-Belsen. Hier trafen Hannah und Anne kurz vor Anne Franks Tod ein letztes Mal aufeinander. Hannah und ihre Schwester Gabrielle waren die einzigen Überlebenden der Familie Goslar und gehörten zu den jüngsten Überlebenden von Bergen-Belsen. Hannah Goslar emigrierte 1947 ins britische Mandatsgebiet Palästina, wurde Krankenschwester und gründete eine Familie. Sie wohnte zuletzt in Jerusalem und engagierte sich als Holocaustüberlebende für die Aufklärung jüngerer Generationen und für die Aufrechterhaltung von Anne Franks Vermächtnis. Hannah Pick-Goslar verstarb kurz vor Fertigstellung ihres Buches Ende Oktober 2022 im Alter von 93 Jahren. Meine Meinung:Wir kennen wohl alle "Anne Frank". Ob Schulen oder Kindergärten sind nach ihr benannt worden. Und auch ihr Tagebuch ging um die Welt. Aber was ist mit ihren Freundinnen und deren Familien passiert? Das erzählt dieses Buch.Dieses Buch hat mich sehr bewegt, wie alle Bücher mit dieser Thematik. Man ist jedes Mal aufs neue sprachlos und schockiert. Im ersten Teil geht es um die Autorin und ihre Begegnung mit Anne Frank. Wie wurden sie Freundinnen und was verband beide Familien mit einander. Ab einem gewissen Punkt ist Anne einfach wie vom Erdboden verschluckt und da beginnt der Leidensweg ihrer Freundin, die dieses anschaulich und sehr emotional beschreibt. Wir erfahren bereits die Anfänge der Verfolgung. Verbote und Einschränkungen. Die Überlegungen der Eltern zu fliehen, aber der beschwerliche Weg eines Visums. Das Buch hat mich wirklich tief berührt. Die Autorin nimmt kein Blass vor den Mund. Bringt alle Emotionen, wie Angst und Verzweiflung, aber auch Unverständnis und Sprachlosigkeit sehr gut rüber. Mir waren alle Personen in diesem Buch sehr nah. Wir lernen einige Schicksale kennen, was sehr traurig macht. Der Schreibstil ist klar und bildhaft. Wer sich mit dieser Zeit schon beschäftigt hat, wird viele Parallelen zu anderen Lebensgeschichten finden. Ein Buch was die Unmenschlichkeit sehr deutlich schildert. Den Überlebensdrang eines Menschen und die Dinge die man ertragen kann, wenn man muss. Ein normales Leben zu leben, nach allem kaum möglich. Ein sehr wichtiges Buch und es hat mich so berührt, weil eben nicht nur Anne Frank ihr Schicksal beschrieben wird, sondern auch von den bis dato Namenlosen Menschen neben ihr. Ich kann es sehr empfehlen.