Mit dem Jugendstil beginnt in Berlin um 1900 eine Fassadendämmerung. Der preußische Historismus weicht einer neuen Ästhetik. Pflanzen- und Tierornamente zieren geschwungene Erker, Giebel und Fenster. Mythische Fratzen erobern die Stadt. Für eine kurze Zeit erstrahlen die Fassaden, bevor viele nach dem Krieg und durch Entstuckung wieder verschwinden. Neben Highlights wie dem Hebbel-Theater oder dem U-Bahnhof Bülowstraße enthält das Buch über 70 Jugendstilgebäude aus dem ganzen Stadtgebiet.
Entdecken Sie außerdem auf zwei Spaziergängen einige der schönsten Fassaden und begeben Sie sich auf eine Zeitreise in die Epoche, die Julius Meier-Graefe als Morgenrot der Moderne bezeichnete.
Die architektonische Erneuerung und Abkehr vom preußisch geprägten Historismus begann in Berlin nicht erst in den 1920er Jahren. In Paris, in München, in Brüssel und in Wien Bereits formierten sich um 1890 Laboratorien eines neuen Stils. Auch in Berlin tauchten zu dieser Zeit im Stadtbild erste Fassaden mit farbiger Pflanzenornamentik, rundgeführten Erkern und mystischen Fratzen auf. In diesem Buch werden erstmals fünfzig noch erhaltene Jugendstilbauten in Berlin gezeigt, die zwei Weltkriege und die Entdekorierung der Stadt überstanden haben. Literarische Spaziergänge laden zu einer Zeitreise in eine innovationsfreudige Epoche vor 'Babylon Berlin' ein.