Ein nicht ganz so lustiger und gelungener Roman
Hattet ihr schonmal ein einschneidendes Erlebnis, das sich wie ein Neustart für euch anfühlte? So einen Neustart hat auf jeden Fall die 43jährige Nicki in "Sternschanze" vor sich. Ihr Mann will sich scheiden lassen, sie ist quasi obdachlos und muss sich einen neuen Job suchen. Der Plot wird dabei aus der Ich- Perspektive der Protagonistin mit viel Witz und Sarkasmus erzählt.Dabei nimmt sich Nicki auch nicht selbst ganz so ernst, was anfangs durchaus erfrischend ist. So gelingt es der Autorin geschickt einige ernste Themen anzuschneiden. Doch leider werden diese auch wirklich nur angeschnitten und kein einziges vertieft. Gerade die Thematik Feminismus und wie stark wir Frauen uns immer noch verbiegen, um dem anderen Geschlecht zu gefallen, ist höchst interessant, dient hier allenfalls jedoch nur als Randnotiz, da Nicki sich weder den teuren Friseur noch die regelmäßigen Kosmetik Termine mehr erlauben kann. Und auch der Witz, der zu Beginn des Buches noch für einen erfrischenden Kick sorgt, stumpft jedoch im weiteren Verlauf ab und hat später eher einen Klamauk Charakter. Hatte ich noch zu Beginn einen guten Einstieg in die Geschichte rund um Nicki, so fiel mir das Lesen irgendwann immer schwerer, da ich das Gefühl hatte nicht im Plot voran zu kommen. Das liegt unter anderem auch an den ganzen zeitlichen Sprüngen und Rückblicken, denen die Protagonistin unterliegt. Klar sind diese natürlich wichtig, um zu verstehen, wie es überhaupt so weit kommen konnte und weshalb Nicki mit ihrem sorglosen Vorzeige- Ehefrauen Dasein der Hamburger Elite so gehadert hat. Andererseits sorgten diese Sprünge bei mir aber auch regelmäßig für Verwirrung, da es auch nicht immer sofort erkennbar war, dass es sich gerade um einen Rückblick handelt. Lichtblicke waren die wunderschönen Illustrationen, passend zum Plot, die letzten Endes dafür gesorgt haben, dass es immerhin noch zu 2,5 Sterne wurde..