Interessante Reise ins frühe 18. Jahrhundert - leider fehlte etwas die erzählerische Diche.
Inhalt:Köln 1715: Giovanni Maria Farina ist ein Parfümeur aus Köln, der das berühmte ¿Eau de Cologne¿ erfunden hat. Er verfügt über eine besondere Nase, die sehr sensibel ist, was einerseits ein Segen ist, sich aber auch in einigen Situationen zu einem Fluch entwickeln kann. Wir begleiten ihn auf seinen Reisen durch das damalige Europa auf denen er erfolgreich versucht sein besonderes Duftwässerchen zu vermarkten. Diese Reisen führen ihn bis an den französischen Hof, dem Tendsetter in Mode in der damaligen Zeit.Giovannis Herz hängt jedoch an Antonia, der Liebe seines Lebens, die er durch eine Intrige an seinen Rivalen Bernardo verloren hat.Meine Meinung:Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Mein Interesse wurde besonders geweckt, da ich das Farina Haus in Köln besucht habe und daher die Geschichte rund um Farina kannte.Die Autorin schafft es, den Leser mit auf eine Reise ins 18. Jahrhundert zu nehmen und ihm einen Eindruck von den damaligen Lebensumständen zu geben. Besonders eindrücklich werden hier die Gerüche der Zeit beschrieben. Bei mir ist der Eindruck entstanden, dass es damals eigentlich permanent gestunken haben muss. Welch eine Wirkung muss unter diesen Umständen ein Duftwasser wie das von Farina gehabt haben mit seinem leichten frischen Duft¿¿!!!Die Charaktere werden sehr gut beschrieben und so kann ich mir die Person Ferinas sehr gut vorstellen. Etwas befremdlich wirkte auf mich die Darstellung seines besonderen Geruchssinns. Sicher hat ein Parfümeur eine besondere Nase, aber mir war die Darstellung in diesem Buch etwas zu übertrieben. Das stach in der ansonsten sehr realistischen Darstellung sehr hervor und hat mir etwas den Spass an diesem Buch genommen.Die zeitlichen Hintergründe sind gut recherchiert, Hungersnöte und Kriege prägen das Leben der Menschen, Glaubensflüchtlinge aus Frankreich strömen nach Deutschland, auch begegnen wir einigen historischen Persönlichkeiten wie Voltaire und der Künstlerin Merian, jedoch fehlte mir auch hier die Dichte in der Handlung. Ich hatte das Gefühl von Szene zu Szene geworfen zu werden, ohne dass eine erzählerische Einheit entstanden ist.Insgesamt ist das Buch