Netter Krimi aus der Perspektive der Mörderin, sehr originell
Der Krimi "Der Hahn ist tot" der deutschen Autorin Ingrid Noll aus dem Jahre 1991 war die erste Veröffentlichung der Autorin. Das Buch handelt von der einfachen Versicherungsangestellten Rosemarie Hirte, die sich unglücklich verliebt, und dadurch zur Mörderin wird. Dabei ist das Buch aus der Perspektive der Protagonistin geschrieben, die selbst mordet, was sich insofern deutlich von den meisten Krimis aus der Sicht der Ermittler unterscheidet. Diese Perspektivänderung fand ich erfrischen, und die Autorin schafft es, sehr interessante Persönlichkeiten zu schaffen, auch wenn mir das Handeln teilweise nicht ganz schlüssig erschien.Spannend war es auch, den Verfall der Protagonistin nach dem ersten Mord zu sehen, da sich damit eine ganze Reihe weiterer Schwierigkeiten eröffnet haben. Auch hier war ich teilweise etwas überrascht von den Entscheidungen, die sie getroffen hat, andererseits müsste ich mir wahrscheinlich eher Gedanken machen wenn die Entscheidungen einer Mörderin für mich alle schlüssig gewesen wären. Insgesamt war dies für mich ein nettes Buch, das sich gut zwischendurch lesen lässt - keine harte Kost, sondern ein interessanter (wenn auch aufgrund des Erscheinungsjahrs inzwischen etwas in die Jahre gekommener) Krimi. 4/5 Sterne!