Der Anfang las sich noch recht spannend ¿ der Erzähler (seinen Namen erfährt man nicht, und daß er männlich ist, wird auch erst nach recht langer Zeit wirklich klar) trifft einen Freund auf Grund eines Dokuments und auf der Suche nach weiteren Teilen davon werden sie verfolgt.
Da hätte man ein bißchen Spannung draus erhalten können, aber die wird schon relativ früh fast komplett aufgelöst. Stattdessen ist Spiritualität mehr und mehr das Hauptthema und drängt die Handlung in den Hintergrund. Da ich aber ausgerechnet damit nicht so wirklich viel anfangen kann, fand ich das Buch mehr und mehr anstrengend zu lesen. Wären nicht wenigstens ein paar Ansätze aufgetaucht, die ich für wichtig halte, hätte ich wohl gar nicht bis zum Ende gelesen. Daß man mit einer eher naturnahen Lebenseinstellung mehr mit sich selbst im Einklang ist und daß einem Industriefraß wirklich die Vitalität rauben kann, habe ich selbst schon erlebt, daher fand ich diese Denkanstösse schon gut. Allerdings ist ein gefriergetrockneter Eintopf auch nur was industriell hergestelltes, egal ob biologisch angebaut (eher fremd wirkend mit ¿organisch¿ übersetzt) oder nicht. Da hätte ich konsequenter gefunden, wenn¿s einfach frisches Obst und Gemüse gewesen wäre, das hält vielleicht je nach Sorte nicht ganz so lang, nimmt aber auch nicht mehr Platz weg. Vor allem wenn man dafür die Campingkocher-Ausrüstung nicht mitschleppen muß¿ Und was sich am wenigsten lange hält, kann man ja zuerst essen ;)
Gut fand ich allerdings noch 2 Themen, die eine Rolle spielten: Zum einen wird für mehr Toleranz der einzelnen Religionen zueinander geworben, und zum anderen für mehr Gelassenheit, da Zorn und Wut immer ein schlechter Ratgeber sind.
Insgesamt war ich doch ein wenig enttäuscht, wie die Handlung mehr und mehr vor sich hin plätscherte, da half dann auch das bißchen Spannung am Ende nicht mehr. Mir war ohnehin klar, daß der Krieg verhindert werden würde, sonst wäre das ja eine schlechte Werbung für die Spiritualität gewesen ;)