Am Anfang ist die Trauer um den verstorbenen Bruder dicht und das war so zäh, so hart, und so langweilig. Sie spricht ihn mit DU an, schreibt über ihren Schmerz, aber erlaubt es dabei nicht, dass eine Nähe zum Leser entsteht. Ich las es und spielte gleichzeitig mit dem Gedanken, das Buch einfach abzubrechen.Dann kommt ihr Plan, in der Nacht in den Friedhof einzubrechen, um das Grab ihres Bruders ohne die Anwesenheit von anderen Menschen zu besuchen. Das fand ich doch interessant, weil sich das so angefühlt hat, als würde da etwas passieren und das hat mich zum Weiterlesen motiviert.Schließlich trifft sie auf Helmut und plötzlich wird das Buch so anders. Die Dynamik zwischen den beiden bringt die Geschichte weiter, die Handlung wird abartig und vor allem lustig. Die beiden Figuren passen überhaupt nicht zueinander und doch verbindet die Trauer die beiden.Die Geschichte dreht sich um den Verlustschmerz, wie die beiden Protagonisten auf ihre eigene Art Trauern. Ich weiß, irgendwann wird mir das auch passieren und ich habe keine Ahnung, wie ich damit umgehen soll.Auch wenn Helmut kaltherzig ist, eigenartig und wortkarg, ist doch er derjenige, der der Geschichte Leben einhaucht, und mich dazu gebracht hat, über die Protagonistin zu lachen. Am Ende habe ich die Tränen nicht mehr aufhalten können.Es ist ein schönes Buch, der Witz und Verlust miteinander verbindet, dem dieser Spagat wirklich gelingt, und am Ende ist es ein Buch, der mein Herz erwärmt hat.