Stormdancer von Jay Kristoff zieht den Leser in eine düstere, von Industrialisierung und Unterdrückung geprägte Welt, die von japanischer Mythologie inspiriert ist. Die Geschichte um Yukiko, ein junges Mädchen, das unfreiwillig auf eine gefährliche Mission geschickt wird, fesselt von Beginn an mit ihrer rauen, atmosphärischen Welt und spannungsgeladenen Handlung.
Besonders beeindruckend ist die Weltgestaltung: Ein Mix aus Steampunk, Samurai und Magie, in dem Umweltverschmutzung und Tyrannei allgegenwärtig sind. Die düstere Atmosphäre verstärkt das Gefühl von Unterdrückung und Hoffnungslosigkeit, dem sich die Protagonisten entgegenstellen müssen. Yukiko ist eine starke, aber verletzliche Heldin, die mit ihrem eigenen Schicksal und den Erwartungen der Gesellschaft ringt. Ihre Beziehung zu dem arashitora (Donner-Tiger) Buruu, einem majestätischen, aber tödlichen Wesen, ist emotional und komplex eine der großen Stärken des Buches. Kristoffs Schreibstil ist bildhaft, wenn auch manchmal etwas schwerfällig in der Beschreibung von Details. Dennoch trägt gerade dies zur Tiefe der Welt bei.
Der erste Teil der Lotuskrieg-Reihe ist ein düsterer und vielversprechender Auftakt, der Leser*innen mit seiner originellen Mischung aus Mythologie, Technologie und emotionaler Spannung begeistert.