"Der Todesspieler" von Jeffrey Deaver ist der Einstieg in eine neue Buchreihe des Autors. Diese Buchreihe wurde in Teilen auch bereits unter dem Serientitel "Tracker" verfilmt. Hierbei dreht sich alles um Colter Shaw, der sich seinen Lebensunterhalt damit verdient für Geld vermisste Personen aufzuspüren. Er ist seit seiner Jugend ein exzellenter Spurenermittler und besitzt die Gabe Zusammenhänge schnell zu erschließen. Im aktuellen Fall wird er von einem verzweifelten Vater engagiert seine verschwundene Tochter wiederzufinden. Dabei wird er in einen Strudel voller Geheimnisse und dunkle Abgründe der Videospielindustrie im Silicon Valley gezogen. Der Täter scheint ein Videospiel, bei dem die Opfer um ihr Leben kämpfen müssen, nachspielen zu wollen und die junge Frau ist erst das erste Opfer. Colter Shaw ist eine durchaus interessante Figur. Innerhalb des Romans lernt man auch ein wenig von dessen Lebensumständen kennen, unter denen er aufgewachsen ist. Es scheint, als sei er in sektenähnlichen Zuständen mit paranoiden Eltern aufgewachsen, was ihn auch zu einem scharfsinnigen und sehr zielstrebigen Menschen hat werden lassen. Allerdings zeitgleich auch ein wenig zu einer Art Eigenbrötler. Colter Shaw zu beschreiben ist gar nicht so leicht, da er sehr vielschichtig ist und man beim Lesen immer wieder neue Seiten an ihn kennenlernt. Mein persönlich leichtes Problem, dass ich mit der Figur hatte, war eher, dass ich aufgrund der Serie "Tracker" bereits ein konkretes Bild von Colter hatte, welches sich beim Lesen nicht unbedingt immer auf die Figur im Roman übertragen lies. Ich empfehle daher jedem zunächst den Roman (bzw. die bisher erschienen Romane) zu lesen, um unvoreingenommener an die Geschichte rangehen zu können. Neben Colter Shaw überzeugen auch die anderen Figuren in diesem Roman weitestgehend. Generell sind die Figuren in die Roman sehr gut gezeichnet und weisen spezielle Eigenheiten auf, die sie real erscheinen lassen. Jeffrey Deavers Schreibstil in diesem Roman ist sehr spannend. Er baut immer wieder passende Wendungen ein, die die Handlung immer wieder in neue Richtungen lenkt. Zwischendurch dachte ich, ich wüsste, wer sich hinter "dem Spieler" (der Name des Täters) verbirgt, wurde dann jedoch auch eines besseren belehrt. Deaver schafft es insbesondere in der zweiten Handlung eine extreme Spannung aufzubauen, so dass man den Roman kaum aus der Hand legen mag. Stück für Stück fügen sich Teilchen zusammen, so dass als Leser auf eine rasante Täterjagd mitgenommen wird. Allerdings muss ich auch gestehen, dass der Autor etwas braucht, um die Handlung so richtig aufzubauen. Ich fand die ersten Seiten des Romans etwas verwirrend, da er hier Zeitsprünge macht, die auf den ersten Blick nicht sofort einen Sinn ergeben. Des Weiteren versucht Deaver meiner Ansicht nach ein etwas zu großes Mysterium um Colters Vater aufzubauen, wodurch man zwischendurch das Gefühl entwickeln kann, er möchte zwei Spannungsbögen nebeneinander ablaufen lassen. Das hat zumindest mich zwischendurch etwas aus dem Konzept gebracht und den Lesefluss leicht gemindert. Alles in allem ist dies meiner Ansicht nach ein gelungener Einstieg in eine neue Buchreihe. Ich für meinen Teil bin bereits auf die weiteren Bände gespannt. Fazit: Mit "Der Todesspieler" ist Jeffrey Deaver ein überaus spannender Einstieg in eine neue Thrillerreihe rund um den "Ermittler" Colter Shaw gelungen, der vor allem durch seine Vielschichtigkeit überzeugt. Man wird als Leser mit auf eine Jagd nach einem Täter gemacht, der scheinbar ein Videospiel nachspielen und seine Opfer um ihr Überleben kämpfen lassen möchte. Dieser Roman ist gezeichnet von vielen kleineren und größeren Wendungen, allerdings auch mit ein paar Verwirrungen, die hoffentlich in den folgenden Bänden aufgelöst werden. Meiner Ansicht ist dies ein Lesemuss für alle Thrillerfans! Note: 2 (¿¿¿¿¿¿¿¿)