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Er ist der selbsternannte Sheriff von Raufarhöfn. Er hat alles im Griff. Doch in Kalmanns Kopf laufen die Räder manchmal rückwärts. Als er eines Winters eine Blutlache im Schnee entdeckt, überrollen ihn die Ereignisse. Mit seiner naiven Weisheit und dem Mut des reinen Herzens wendet er alles zum Guten. Kein Grund zur Sorge.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
27. April 2022
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
352
Reihe
Diogenes Taschenbücher
Autor/Autorin
Joachim B. Schmidt
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Produktart
kartoniert
Gewicht
256 g
Größe (L/B/H)
179/112/23 mm
ISBN
9783257246445

Portrait

Joachim B. Schmidt

Joachim B. Schmidt, geboren 1981, aufgewachsen im Schweizer Kanton Graubünden, ist 2007 nach Island ausgewandert. Seine Romane sind Bestseller und wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Crime Cologne Award und zuletzt mit dem Glauser-Preis. Der Doppelbürger lebt mit seiner Frau und zwei gemeinsamen Kindern in Reykjavík.

Pressestimmen

»Eine Entdeckung, die bleibt.« Denis Scheck / ARD - druckfrisch ARD - druckfrisch

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LovelyBooks-BewertungVon FrancieNolan am 06.08.2024
Kalmann von Joachim B. Schmidt ist ein eher außergewöhnliches Buch, das dieGeschichte eines besonderen Charakterserzählt, der sich durch seine Andersartigkeit auszeichnet. Kalmann, der Protagonist (undnicht sehr zuverlässige Ich-Erzähler), lebt in einem kleinen isländischen Dorf und ist aufgrund seiner geistigen Behinderung und spezieller Handlungsweisen einAußenseiter. Auf ihn trifft die Bezeichnung "andersfähig" in besonderem Maße zu, was immer wieder zu Missverständnissen mit seiner Umwelt führt. Trotzdem ist er imDorfleben integriert, auch dank seines Großvaters, der sich immer sehr für ihn eingesetzt hat und jetzt in einem Pflegeheim außerhalb leben muss.Die Handlung dreht sich nicht primär um einen Mord oder die Fallbehandlung, obwohlKalmann eine Entdeckung macht, die in einem anderen Roman vielleicht den Ausgangspunkt für einen klassischen Krimi bilden würde. Hier sind es aber die Entwicklung und die tiefgehendeCharakterzeichnung, die das Buch sofesselndmachen. Schmidt gelingt es, Kalmann als vielschichtige Persönlichkeit darzustellen, die trotz ihrer Einschränkungen und des Andersseins eine bemerkenswerteinnere StärkeundWeisheitbesitzt. Der "Forrest Gump Islands" sozusagen.Die Geschichte behandelt dieThematik der Behinderung auf eine sensible und respektvolle Weise. Kalmann wird nicht auf seine Beeinträchtigung reduziert, sondern im Gegenteil als einkomplexer Charakter mit einzigartigen Fähigkeiten und einem eigenen Blickauf die Welt gezeichnet. Seine Rolle als Außenseiter wird dabei immer wieder betont, was dazu einlädt, über Vorurteile und gesellschaftliche Normen nachzudenken, aber auch über die Grenzen von Freiheit, wenn Andere gefährdet sein könnten."Kalmann" ist alsokein klassischer Krimi, sondern eher einetiefgründige und berührende Außenseiter-Geschichte, die durch ihre gute Charakterzeichnung und dieatmosphärische Schilderung des isländischen Lebensüberzeugt. Joachim B. Schmidt schafft es, die Leser nach Island und in die Welt der Fischer zu entführen, und dabei Themen wie Behinderung und Andersartigkeit auf eine sehr menschliche und einfühlsame Weise zu behandeln. Dazu lässt erauch Gesellschaftskritik oder politische Themen wie Regelungen der EU, Umweltschutz, die Natur & das Verhältnis Mensch - Tier nicht außer Acht. Joachim B. Schmidt, geboren in der Schweiz,  ist für seine besondere Verbindung zu Island bekannt, die sicher auch einen erheblichen Einfluss auf seinruhiges, atmosphärisches, unscheinbar mit hintersinnigemHumor unterlegtes, Schreiben hat. Besonders beeindruckt hat er mich mit seiner Fähigkeit zurdetailgenauen Beobachtung, zur Charakterzeichnung und zurSchaffungfesselnder Erzählungen (fast) ohne Action. (Ganz am Ende wird es nämlich schon auch noch ganz schön spannend.) Und er öffnet einem dasHerz für das Landleben, für die Einfachheit, für die Abgehängtenund die Zurückgelassenen unseres Gesellschaftssystems, in kleinen Vignetten, ineinfacher, präziser Sprache, sozusagen ohneMätzchen, dennoch tiefgründig.Einekleine Kritikhabe ich dennoch, warum es bei mir für fünf Sterne nicht gereicht hat: zum einen denkt oder redet mir Kalmann an einzelnen Stellen dochetwas zu eloquent. Ich bin mir nicht sicher, ob das mitunter noch realistisch ist. Andererseits gibt es viele Sätze/Gedanken, die er immer wieder stupid wiederholt - was an sich seinem Zustand entspricht - aber dann auf mich nicht richtig ausbalanciert wirkt, in Zusammenhang mit den wieder sehr komplexen, pfiffigen Gedanken. Und unbedingt erwähnen muss man den Gammelhai - vergammelter (fermentierter?) Hai statt Schrimps  wie bei Gump -  an sich eine super Idee, zumal es so etwas wie das Nationalgericht Islands ist. Aber nicht nur der Gammelhai hat in dem BuchEkelpotenzial. Vor allem am Schluss, was das "Fischfutter" angeht, war mir das ein bisschen zu viel, das hätte ich nicht gebraucht.(Fazit:) Trotzdem gibt es hier für einen Krimi relativ wenig Gewalt, wenig Action, weil es im Grunde eben ein Roman und kein Krimi ist, oder auch einGenre-Mix, ein bisschen Schelmenroman, ein bisschen Krimi, ein bisschen Charakterstudie, ein bisschen Islandroman, ein bisschen Psychogramm eines Dorfes. In jedem Fall ein sehr empfehlenswertes Buch.
LovelyBooks-BewertungVon Coriso am 31.03.2024
Unterhaltsamer Island Krimi mit einem selbsternannten, kognitiv eingeschränken Ermittler. Etwas langatmig, aber atmosphärisch schön.