Der Roman spielt Ende der 1990er Jahre in Washington D.C. - könnte aber genauso heute in jeder beliebigen Großstadt spielen.Grisham greift in diesem Roman die Situation der Obdachlosen auf, die in keinem Rechtssystem der Welt besonders gut geschützt sind. Aufhänger der Story ist ein Mann, der mit einer Pistole und einem Sprengstoffgürtel ausgerüstet, mehrere Anwälte einer renommierten Kanzlei in seine Gewalt bringt und bedroht. Forderungen stellt er keine; er stellt aber immer wieder die Frage, was die gut verdienenden für die Armen tun. Die Geiselnahme wird dann durch die Polizei beendet.Michael Brock ist eine der Geiseln und beginnt sich Fragen zu stellen. Durch die Arbeit in einer Suppenküche bekommen Armut und Obdachlosigkeit auf einmal ein Gesicht. Und es stellt sich heraus, dass es kein Zufall war, dass ausgerechnet diese Kanzlei zum Opfer der Geiselnahme wurde.Meinung:Grisham greift ein Thema auf, dass immer wieder gerne an den Rand gedrückt wird. Oft sind Menschen in einem sich wiederholenden Kreislauf aus Armut, Kriminalität, Prostitution und Drogen gefangen - sie sind von Anfang chancenlos. Und wenn dann Hilfsprogramm aus Budgetgründen gestrichen werden, sieht es noch düsterer aus.Außerdem sind sie nicht in der Lage ihre rechtliche Situation wirklich zu beurteilen und können sich professionellen Beistand nicht leisten. Die will dieser Roman verdeutlichen.Fazit:Lesenswert - auch noch ein Vierteljahrhundert nach Veröffentlichung.