Zwar nimmt Francis bis heute regelmäßig seine Medikamente, aber die Stimmen in seinem Kopf sind immer noch nicht ganz verstummt.
"Verrückt zu sein gewährt eine recht interessante Sicht auf das Leben. Auf jeden Fall ist man besser in der Lage, gewisse Dinge hinzunehmen, die das Schicksal für einen bereithält, außer wenn die Wirkung der Medikamente ein wenig nachlässt, denn dann kann ich darüber, wie das Leben mit mir umgesprungen ist, ziemlich sauer werden."
Die Ereignisse in der Klinik vergisst er nicht, denn während seines Aufenthalts dort wurde eine junge Krankenschwester brutal ermordet. War der Mörder einer der Insassen?
Francis schreibt seine Erinnerungen nieder - nicht auf Papier, nein, er kritzelt auf die leeren Wände seiner Wohnung. Und als er mit seinen Aufzeichnungen beginnt, gibt es für ihn keine Pause mehr. Da stört weder, dass sich seine Schwestern um sein Wohl sorgen und besorgt vor der Tür stehen, noch dass der Nachbar klingelt, weil er meint, eine lautstarke Auseinandersetzung in Francis' Wohnung gehört zu haben.
Aus dieser Sicht der Dinge, einem Erzähler, dessen Wahrnehmung der Leser nicht unbedingt zuverlässig trauen kann und einer Staatsanwältin, die parallel dazu in der Klinik ermittelt und sich unter den Patienten vertrauenswürdige Helfer sucht, entsteht ein richtig spannender Plot. Wo liegt die Grenze zwischen Wahn und Wirklichkeit?
Übrigens, eine tolle Idee des Verlags: Das Cover leuchtet nachts - so entfällt, zumindest im Dunkeln, das lästige Suchen nach dem Buch.
© Manuela Haselberger