Ich hatte mal wieder lust darauf ein spannender Kriminalroman zu lesen. Als ich verzweifelt vor meinem überfüllten Bücherregal stand, sprang mir 'Bestien der Nacht' von Jonas Heinzel ins Auge. Das Cover sah düster und geheimnisvoll aus. Die Entscheidung war also schnell getroffen.
In diesem phantastischen Kriminalroman handelt es sich um Heinrich Cordier. Er wohnt in Tresa, wo in einem kurzen Zeitraum einige Frauen auf bestialische Weise umgebracht worden sind. Die Polizei bittet ihm sie bei der Suche nach dem Mörder zu unterstützen. Ziemlich schnell hat er einen fürchterlichen Verdacht. Als auch sein Freund Bèla Doszek, die in Orephia wohnt, in Schwierigkeiten gerät, ist klar, dass es sich hier um mehr als gewöhnliche Morde handelt.
Mir hat die Geschichte gut gefallen und ich habe sie daher auch ziemlich schnell durchgelesen. Die Stärke der Handlung liegt in seinen Protagonisten und der Erzählweise. Die Art und Weise, wie Bèla spricht zum Beispiel, etwas gehoben und altertümlich, fand ich großartig. Jedes Mal wieder habe ich es genossen, seine Ausführungen lesen zu dürfen. Die Beschreibungen der Stadt und seiner Einwohner führten dann wieder dazu, dass man sich alles ohne Probleme bildlich vorstellen konnte. Es war, als schaute man einen Film.
Die Handlung an sich war gut, ein paar Überraschungen gab es schon, aber ich hatte ziemlich schnell durchschaut, was da genau vor sich ging und wer nicht zu vertrauen war. Trotzdem konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen, weil ich so mit Bèla, Cordier und Maria, seine unglaublich sympathische Nachbarin, bis zum Ende mitgefiebert habe. Ständig hatte ich Angst, dass sie dieses Buch nicht überleben würden. Während des Lesens merkt man nämlich, dass der Autor kein Problem damit hat, über Leichen zu gehen.
Insgesamt ein spannender, oft blutiger phantastischer Kriminalroman, in der viele wichtige gesellschaftliche Themen behandelt werden. Hetze, Ausgrenzung, Vorurteile und die Ungleichhet zwischen Arm und Reich sind nur einige davon. Mir hat es super gefallen und ich würde mir wünschen, dass die Geschichte weitergeht.