Natürlich habe auch ich vor einigen Monaten den Hype um die dritte Staffel von Bridgerton mitbekommen und ehrlich gesagt auch mitgemacht. Gerade die Storyline beziehungsweise das Hauptpärchen der Staffel haben es mir besonders angetan. Ich stelle irgendwie momentan fest, dass Friends to Lovers mein niedlichster Trope ist, wenn es romantisch sein soll. Enemies to Lovers hat andere Vorzüge (Stichwort: Spice).
Irgendwie hatte ich bei meinem letzten Besuch in der Bibliothek dann den ersten Band der Romanvorlage gesehen und mir so gedacht: Das guckste dir mal an!
Schnell habe ich bemerkt, dass die Schreibweise von Julia Quinn mir sehr gut gefallen hat. Sie schreibt sehr flüssig und auch, wenn ich generell kein großes Problem damit habe, mein inneres Kopfkino anzuschmeißen, fiel es mir hier besonders leicht. Besonders spannend für mich: Die Charaktere hatten trotz der Serie, die ich ja schon gesehen hatte, in meiner Fantasie teilweise ein ganz anderes Aussehen. Das ist keine negative Kritik sondern zeigt in meinen Augen ganz gut, die gelungene Art des Aufbaus, des vergangenen Londons, welches die Autorin hier erschafft.
Und dann habe ich mich entschlossen nochmals in die ersten Seiten zu schauen und bereits während des Prologs wurde mir klar, dass die Verfilmung sich natürlich der Grundidee des Buches bedient, aber irgendwie doch ganz anders ist.
Später bestätigte sich: Das Buch legt viel mehr den Fokus nur auf das Hauptpärchen und die übrigens Bridgertons treten ein wenig in den Hintergrund. Die anderen Familien, die wir während der ersten Folgen der Serie kennengelernt haben, sind im Buch eher Randnotizen als Nebencharaktere. Aber: Auch das meine ich nicht durchweg negativ. Serie und Buch sind einfach vollkommen unterschiedliche Medien, um eine Geschichte zu erzählen.
Dennoch gelingt es der Autorin den Charakteren eine ganz individuelle Aura anzuschreiben und jeden und jede von ihnen wirklich authentisch werden lassen. Gerade die Beziehungen zwischen den Geschwistern (wobei man sagen muss, dass hier nur Violet, die Mutter und die vier ältesten Geschwister wirklich auftreten), hat mich einige Male verträumt an Geschwister denken lassen. Da ich keine habe, kann ich mir das ja so romantisch verdreht vorstellen. :D
Das Rätsel um Lady Whistledown ist zwar permanent präsent, spielt sich aber eher im Hintergrund ab. Dieser Kniff hat mir sehr gut gefallen.
Die Romanze, die den Hauptstrang der Geschichte in Anspruch nimmt, finde ich auch besonders schön. Genau die richtige Mischung aus Kitsch, tiefen Gefühlen und der richtigen Portion Spice.
Fazit:
Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass mir dieses Buch eine solche Freude bereiten würde. Mir ist auf jeden Fall klar, dass ich die Reihe weiter verfolgen werde.