Ich hatte bisher noch nie etwas von Karin Fossum gelesen und war sehr gespannt, da ihre Krimis doch meist sehr gelobt werden.Das Cover finde ich gut gelungen; es ist ein düsteres Bild mit etwas (Mond-)Licht am Horizont. Ein junger Mann(?) steht auf einem Weg zwischen skandinavisch-rotem Holzhaus und dunklen Bäumen. Geheimnisvoll, unheilverkündend...Zuerst wird hauptsächlich die Familiengeschichte / Kindheit von Aksel und Ellinor reflektiert, mit ein paar Abstechern in die Gegenwart, sehr düster und trübe, aber zunächst gut und spannend zu lesen. Aber dann kommen - immer wieder anders, aber sich doch im Endeffekt wiederholend - Beschreibungen des Hasses - anders kann ich es nicht nennen - der Geschwister auf die Eltern. Ob der berechtigt war / ist oder nicht, ist eigentlich zweitrangig. Was die anderen Menschen von den Eltern wahrnehmen, ist großenteils oberflächlich und sicher teils auch Fassade. Aber was die Kinder erlebt haben, ist zwar nicht liebevoll und warm, aber auch nicht wirklich brutal. Dennoch kann ich irgendwie die Entwicklung der beiden verstehen.Erst im letzten Teil wurde das Buch wirklich so in etwa zu einem Krimi, allerdings wurde hier der ermittlerische Teil recht kurz abgehandelt, und das Ende ist für mich eigentlich offen. Vielleicht kommt da ja im nächsten Band noch etwas.Wirklich gepackt oder gar begeistert hat mich das Buch nicht, auch wenn die Sprache gut ist und die psychologischen Beschreibungen in die Tiefe gehen - vielleicht zu sehr, und auch hier sich mehr oder weniger wiederholend. Ein Krimi ist es eigentlich nicht, erst im letzten Stück taucht ein Kommissar auf, und die Ermittlung wird recht kurz abgehandelt, für mich unbefriedigend.Man sollte dieses Buch nur an heiteren Sommertagen und in einem seelisch sehr gefestigten Zustand lesen, sonst verfällt man in Depressionen....