Praxisbezogene Darstellung der Notation des Mittelalters
Der Band zeichnet die Entwicklung der Notation von den Anfängen der für die abendländische Musik kennzeichnenden rhythmischen Festlegung (12. /13. Jahrhundert) bis zu den komplexen Strukturen einer Ars subtilior (14. /15. Jahrhundert) nach. In keiner anderen Epoche folgen die Veränderungen im rhythmischen Konzept der Kompositionen so dicht aufeinander. Die damit verbundenen Notationsentwicklungen werden hier differenziert und auf die Praxis bezogen dargestellt. Im Einzelnen widmet sich die Autorin der Herausbildung einer rhythmischen Festlegung innerhalb des zweistimmigen Organums von Notre Dame, der kritischen Einordnung der sechs Modi ins System der Modalnotation, den Konsequenzen der «Cum littera»-Formen Conductus und Motette für die Notationsentwicklung, den Motetten-Notationen der Ars antiqua sowie dem Mensurensystem der Ars nova. Weiter geht es um Besonderheiten innerhalb der Entwicklung der Notation des italienischen Trecento und um Aufzeichnungsweisen der Ars subtilior.