An seinem Geburtstag wird Torsten Fischer erhängt in einem Stall seines Gestüts aufgefunden. Was zunächst wie ein Selbstmord aussieht, fördert nach und nach das perfide Doppelleben des bisher beliebten Mannes und Familienvaters zu Tage. Die Ermittlungen führen Romy und ihr Team zu mehreren vermissten und verstorbenen Teenie-Mädchen. Als dann auch noch ein Lehrer von Fischers Kindern stirbt, breitet sich ein weiterer tiefer Abgrund menschlichen Tuns aus.Die frisch verheiratete Romy und ihre Kollegen, zu denen hier auch die eigentlich sich bereits zur Ruhe gesetzte Ruth Kranold aus dem letzten Band gehört, müssen wie immer viele "Baustellen" gleichzeitig bearbeiten. Aber die Verstrickungen blieben diesmal zumindest überschaubar. Das Setting des Gestüts fand ich sehr schön und ich hätte mir gewünscht, dass ein bisschen mehr der Handlung dort spielt. Letztlich erstrecken sich die Ermittlungen wieder über einen weiten Teil der Insel - Sassnitz, Greifswald und ein kleines Nest namens Polchow, von dem ich noch nie gehört habe, sind die hauptsächlichen Ermittlungsorte. Das gewählte Thema rund um Kindesmissbrauch ist wieder harter Tobak, dass das Team an seine Grenzen bringt.Der in Rente gegangene Kommissar Kasper Schneider, der in diesem Fall nahezu gar nicht auftaucht, wird von Ruth Kranold zwar ganz gut ersetzt, trotzdem fehlt der kantige Charakter irgendwie.Und sogar Jan Riechter, Romys Mann und Chef aus Stralsund, spielt hier nur eine Nebenrolle. Wenn man schon ein Ermittler-Ehepaar hat, fände ich es schön, wenn es wenigstens ein bisschen mehr Gefühl gäbe. Nicht das ganz große Gefühlskino, das verlange ich in einem Krimi gar nicht. Aber ein bisschen liebevoller, vertrauter Ehealltag, nicht nur gedachte liebevolle Worte, sondern ausgetauschte, gäben den Büchern mehr Wärme.Ein gut zu lesender 8. Teil der Reihe. Nicht super fesselnd, aber solide. Unter den ersten 7 Bänden waren schon bessere aber auch schon schlechtere. Deswegen 4 Sterne.