Dr. Temperence Brennan bekommt Besuch von Hobby-Detektivin Hazel Strike. Diese betätigt sich im Netz als Websleuther. Hierbei handelt es sich um eine Internetgemeinschaft, die in Eigeninitiative Fälle von vermissten Personen recherchiert, deren Suche das System längst aufgegeben hat. Hazel ist überzeugt davon, dass die Knochen einer Leiche, die Tempe noch nicht identifiziert hat, zu der jungen Cora Teague gehören. Cora ist seit drei Jahren verschwunden, ihre Familie behauptet, sie sei abgehauen und es gehe ihr gut. Aber die Tonbandaufnahme, die Hazel Tempe vorspielt spricht eine andere Sprache. Wurde Cora Opfer eines Verbrechens? Woher stammt die Aufnahme? Zusammen mit dem für Coras Heimatort zuständigen Sheriff Ramsey begibt sich Tempe auf Spurensuche in den Bergen. "Die Sprache der Knochen" ist bereits der 18. Fall für die forensische Anthropologin Dr. Temperence Brennan. Und für mich ist jedes Buch inzwischen wie das Treffen alter Bekannter. Dieses Mal geht es um eine verschwundene junge Frau und religiösen Eifer. Tempe hat eigentlich genug um die Ohren mit ihrem Job, den Problemen mit ihrer Mutter und dann ist da ja noch der Heiratsantrag von Ryan. Ach ja, und die Steuererklärung müsste sie auch dringend machen. Also kommt ihr der Ausflug nach Avery County gerade recht, um sich abzulenken. Ich war sofort in der Geschichte mittendrin, was natürlich auch mit der Ich-Erzählerin Tempe zu tun hat. Man ist immer direkt am Geschehen, bekommt die Gedanken und Gefühle der Hauptfigur hautnah mit. Lebendig und unterhaltsam führt Kathy Reichs durch die Handlung. Wie immer gibt es auch einige Momente zum Schmunzeln durch Gedanken oder Kommentare oder wenn Tempe Diskussionen mit Kater Birdie führt. Der Fall selbst ist gut durchdacht und es gibt immer wieder spannende Wendungen. Auch die forensischen Hintergründe und Aspekte sind wieder sehr interessant. Man lernt immer etwas dazu. Ich wusste bisher gar nicht, dass es diese Internetgemeinschaft mit der Bezeichnung Websleuths gibt. Mit Tempe Brennan wollte Kathy Reichs keine Superheldin erschaffen, sondern jemanden, der sich bei seiner Arbeit auch mit alltäglichen Problemen und Überstunden herumplagt. Ich finde, das ist ihr sehr gut gelungen. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil der Reihe.