Die junge Tierärztin Holly muss für das Erreichen ihrer Karrierepläne einen Umweg in Kauf nehmen. Sie wird für ein Jahr in die schottischen Highlands geschickt, in das kleine fiktive Nest Eastercraig. Für Liebe hat Holly wegen ihrer Ziele keine Zeit und wegen des abschreckenden Beispiels ihrer Mutter auch keine Ambitionen.Mit Widerwillen kommt sie an, in ihrem neuen Zuhause auf Zeit, und wird von ihrer Bleibe und ihren neuen Arbeitskollegen schnell positiv überrascht. Das mit dem Chef, das könnte jedoch schwierig werden.Aber das Praxisteam, bestehend aus Holly, Chloe und dem einzigen Schwulen im Dorf, Paolo, hat mit seiner Gefühlswelt, den Partnern von denen sie verlassen wurden, den Partnern die scheinbar unerreichbar sind und den potenziellen Partnern, die sie eigentlich nicht im Leben wollen, alle Hände voll zu tun. Da vergeht das Jahr nahezu im Flug.Das Cover und der Klappentext verkünden ein Wohlfühlbuch und das ist es auch was man bekommt. Am Anfang hatte ich kurz die Befürchtung, dass die weinerliche Hauptfigur sich durch das ganze Buch ziehen könnte. Aber ist man als Leser mit Holly einmal in Eastercraig angekommen fängt sie sich schnell und so wurde sie mir recht sympathisch. Die etwas nervige Selbstzweiflerin wird dann eher Chloe während Paolo mit seiner leicht divenhaften Attitude immer mal für einen Schmunzler sorgt.Erst im vorletzten Monat habe ich das wunderschöne Schottland besucht und so konnte ich mir die beschriebenen Landschaften inklusive des Klimas so lebhaft vorstellen als wäre ich mittendrin. Der Schauplatz war auch ein Grund, warum ich das Buch gekauft habe. Es gibt Ausflüge auf die Hügel, an die Strände und auf die Nordsee, Highlandrinder und Highlandfarmer . . . Einfach herrlich! An manchen Stellen hätte ich mir gewünscht die Protagonisten wären etwas forscher, mutiger, weniger defensiv und ängstlich. Alle haben vor der Nase was sie wollen und auch ihre Momente, die Zügel in die Hand zu nehmen. Aber absolut keiner ergreift dauerhaft die Initiative. Ein richtiges Gefühlsfeuerwerk konnte so nicht entstehen.Das ist der Kritikpunkt für den ich einen Stern abziehe.Wer aber gern ein leichtes Buch in schöner Umgebung lesen will, mit niedlichen Eigenheiten der Highlandbewohner, der ist hier richtig.