Louise Erdrich ist eine Autorin, die mich schon ein Stück begleitet. Angefangen hat dies vor einigen Jahren, als mir ein Zufall Der Klang der Trommel vor die Augen führte und mich begeistert zurückließ. Nun muss ich dazu sagen, dass ich schon seit Kindertagen von Indianern begeistert bin. Damit ist klar, dass ich an Büchern von und mit Indianern nicht vorbeikomme. Beides trifft hier zu, die 1954 in Little Falls in Minnesota geborene Louise Erdrich stammt teilweise auch von indianischen Vorfahren ab. Sie kann vielleicht auch dadurch indianisches Leben so authentisch erzählen und durch ihre so besondere Phantasie begeistern. Mich auf jeden Fall!
Liebeszauber ist Louise Erdrichs erstes Buch, Love Medicine erschien 1984 in den USA und 1986 dann Liebeszauber in Deutschland. Ich habe mir in diesem Jahr vorgenommen nach und nach ihr gesamtes Werk vor meine Augen zu bekommen. Um dadurch vielleicht auch dem Werdegang der Autorin nachzuspüren, ihr Werk nachzuverfolgen.
Liebeszauber ist ein in abgeschlossenen Abschnitten verfasstes Buch, welches in diesen, in verschiedenen Zeiten handelnden Abschnitten das Leben der Chippewa Indianer in North Dakota beschreibt. Wir begegnen von 1934 bis 1984 verschiedenen Menschen der meist indianischen Familien Kashpaw, Lamartine, Lazarre, Nanapush und Morrissey und es ergibt sich ein stimmiges Bild des Lebens dieser Menschen vom Gestern zum Jetzt. Erdrich schafft es ein beeindruckendes Bild dieser Menschen zu zeichnen, einerseits finden sich Gedanken, Stimmungen und Situationen, die vollkommen nachvollziehbar und nicht fremd für mich sind und andererseits folgen Bilder und Situationen, in denen mir klar wird, dass hier eine andere Kultur spricht. Eine interessante Kultur! Es entsteht kein verformtes und/oder verkitschtes Bild dieser Menschen, sondern Erdrich gelingen authentische Szenen. Bilder von Menschen mit allen Eigenschaften, die es so gibt, positiver, wie auch negativer Natur. Bilder, die nachdenklich machen und tief berühren. Und ebenso sind es Bilder, die mich sehr neugierig machen, auf alles weitere aus der Feder der Frau Erdrich.
Und auch hier kann ich nur begeistert rufen: Unbedingt Lesen!