Wer selbst schon länger im Ausland war, hatte sicher Gelegenheit, sich Gedanken über 'Heimat' und 'Deutschsein' zu machen. Die Menschen, die nach Deutschland kommen, haben unterschiedliche Gründe, herzukommen, und oft gibt es kein Zurück, sodass sie komplett anders empfinden mögen, doch der Umgang mit dem neuen Land, dass oft für immer die 2. Heimat wird, ist unterschiedlich.Zum Inhalt: In ¿Heimaterde¿ hat Lucas Vogelsang in ganz Deutschland unterschiedliche Menschen getroffen, deren Heimat heute Deutschland sein mag, oder eben auch nicht. Es kommen Menschen unterschiedlicher Hautfarben und Herkunftsländer zu Wort, Menschen, die schon fast ihr ganzes Leben hier verbringen, Menschen, die noch nicht so lange da sind. Lucas Vogelsang hat 11 Geschichten aufgeschrieben, hat Menschen besucht und befragt. Dabei sind sehr unterschiedliche Porträts entstanden von Menschen, die deutscher sind als die Deutschen, Menschen, die die neue Heimat annehmen oder sie eben doch differenzierter sehen.Es ist spannend, Vogelsang durch Deutschland zu folgen. Bei seiner ¿Weltreise durch Deutschland¿ hat er spannende Geschichten und überraschende Einsichten zutage gebracht. Dabei stört bei seinen Erzählungen oft seine Sprache, mit der er sich etwas hätte zurücknehmen können, aber der Leser gewöhnt sich auch an das Ungewöhnliche.In ¿Heimaterde¿ lernt man durch die Beschäftigung mit den anderen auch viel über sich selbst. Gern mache ich mir auch Gedanken über meine Heimat und was das Deutschsein bedeutet. Dabei finde ich auch viele Eigenschaften, die ich nicht verkörpern will. Doch die deutschesten Deutschen scheinen ja die Zugewanderten zu sein, ein interessantes Phänomen, das man immer wieder beobachten kann!