Ich bin ehrlich, bei spicy historischen Romanen erwarte ich keine ausgefeilte Handlung und keine vielschichtigen Charaktere. Aber dennoch erhoffe ich mir eine gute Mischung aus Erotik, Spannung, Emotionalität und zumindest eine sinnvolle Handlung. Aber dieses Buch konnte mich leider nicht überzeugen. Meiner Meinung nach hätte man soviel mehr aus Annabels Geschichte machen können. Stattdessen scheint weder die Zeit im Kloster, noch die fehlende Beziehung zu ihrer Familie etwas zu sein, was ihren Charakter und ihre Einstellungen geformt hat. Auch das vermeidliche Konfliktpotential ihrer fehlenden Ausbildung als Ehefrau kommt kaum zum Tragen. Generell werden Probleme und Konflikte zu schnell aufgelöst und das immer ohne negative Konsequenzen für die Hauptcharaktere. Das sorgt allerdings nicht für feel-good-Momente, sondern macht die Handlung nur unglaubwürdig. Diese stupide Konfliktlösung ist möglich, da die Charaktere sehr eindimensional sind und teilweise nur dafür da sind, Konflikte entstehen zu lassen. Eine eigene Gesichte entstehen zu lassen oder Entwicklung der Nebencharaktere zu zeichnen, sind dabei nicht wirklich Ziel der Autorin. Auch einige der spicy Szenen konnten mich nicht überzeugen. Insbesondere die Hochzeitsnacht fand ich absolut unerotisch und sehr fragwürdig.Am Ende bleibt bei mir nicht viel von der Geschichte hängen, da die Protagonist:innen, die Handlung und leider auch das Setting absolut bedeutungslos waren.