Magdeburg, die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt, ist eine alte Stadt. Karl der Große ließ ihren Namen, der damals noch 'Magadoburg' lautete, zum ersten Mal aufschreiben. Das war im Jahre 805. Doch nur wenige Häuser der Altstadt sind wirklich alt. Wenige Stunden genügten, um 1631 aus einer der schönsten Metropolen des Mittelalters einen Aschehaufen werden zu lassen, nur eine knappe halbe Stunde dauerte es, um 1945 eines der wichtigsten deutschen Wirtschaftszentren zu zertrümmern.
Wer den Dom, die katholische Bischofskirche und die großen Pfarrkirchen der Innenstadt besucht, bekommt einen Eindruck von der einstigen Pracht Magdeburgs und ahnt die kulturellen, geistigen und materiellen Verluste. Erstaunlich viel Sehenswertes ist geblieben. Ein Prunkstück ist die Hegelstraße als ein Zeugnis der Stadterweiterung nach 1870. Gleiches gilt für die etwa zur gleichen Zeit entstandenen prachtvollen Bürgerhäuser rund um den Hasselbachplatz. Der Breite Weg, einst Deutschlands bekannteste Barockstraße, zeigt heute spannungsvolle architektonische Gegensätze. Wo sonst gibt es in Deutschland einen Ort, an dem Barock, Gotik und Hundertwasser so enge Nachbarn sind? Mit der Möllenvogtei, dem Möllenvogteigarten und dem einzigen erhaltenen Stadttor lebte in der Nähe des Doms ein Stück Mittelalter wieder auf. Die Johanniskirche, eine der ältesten Pfarrkirchen der Stadt, erhielt durch Spenden der Magdeburger ihre Turmspitze, das Dach und ein Innenleben zurück. Auch die ebenfalls kriegszerstörte Sternbrücke ist wieder neu erstanden Magdeburg ist eine bewundernswerte Stadt.