Burning Crown

Meine Erwartungen waren groß, weil mir die Vampire Royals Dilogie (vor allem der erste Teil) sehr gut unterhalten haben. Dieses Buch hat einige Parallelen aber oft genau andersherum ;) Trotzdem hat man anhand des angenehmen Schreibstils und der unterhaltsamen, nicht aufgewühlten Handlung, die Autorin wiedererkannt. Ich flog nicht voller Spannung durch die Seiten, aber habe das Buch gerne zur Hand genommen und mich direkt vertraut mit den Protagonisten gefühlt. Die Charakter erfüllen Stereotypen, was den Einstieg sehr leicht macht. Die beschriebene Welt wird nach und nach eingeführt und die Regeln den Leserinnen (und Lesern) vertraut gemacht. Die Welt hat für mich Potential. Der erste Teil war jedoch so eindimensional, dass ich mir mehr als eine Dilogie kaum vorstellen kann. Dafür müsste, für meinen Geschmack, noch etwas mehr Feuer kommen, d.h. Intrigen, Spannung, Geheimnisse, Probleme was auch immer. Denn Spice hatte dieses Buch bereits in einem, mMn, guten Maß. Etwas einfallslos empfand ich das Einstreuen gewisser Informationen. In Nebensätzen wurden wichtige Details angeteasert. Dafür, dass es ein leichtes Buch ist, bei dem ich eher mal ins fliegen komme, empfand ich dies als unangemessen. Die Wahllosigkeit beim Einwerfen wirkte auf mich, als hätte die Autorin noch eine gute Idee und wichtige Idee, die sie noch irgendwie unterkriegen muss, damit die Lesenden auch ja Teil zwei lesen. Hier hätte ich mir eine bessere Einbettung in die Gesamtgeschichte gewünscht sowie eine bessere Verteilung über das gesamte Buch und nicht auf einen gewissen Teilabschnitt. Das Buch ist sicherlich kein literarisches Meisterwerk, aber das muss es mMn auch nicht sein. Ich würde es Romantasy-Liebhabenden empfehlen, die eine leichte Lektüre mit einem Funken Spice und einer interessanten Welt suchen.

Mit "Burning Crown" hat Marie Niehoff einen unglaublich spannenden, fesselnden und großartigen Start für die Dragonbound-Trilogie geschrieben. Erzählt wird die Geschichte aus Yessa und Cassims Sicht, was ich sehr gut fand, da man so einen viel besseren Einblick in beide Welten bekommen hat. Denn Yessa ist eine Reiterin und Cassim ein Drachenwandler und dazwischen liegen in der Armee wirklich Welten. Beziehungen zwischen Menschen und Drachen sind strengstens verboten und auch sonst haben Reiter einen viel höheren Stand und die Drachen kaum etwas zu sagen. Der Schreibstil ist unglaublich gut und ich war von Anfang an total begeistert und gefesselt. Alleine der Aufbau der Geschichte, mit dem Anfang den man erst nach und nach versteht, ist einfach so grandios. Ich finde man merkt, wie viel Herzblut in diese Geschichte geflossen ist. Auch die Charaktere sind unglaublich interessant gestaltet und ausgearbeitet, mit Ecken und Kanten, was sie umso sympathischer macht. Yessa ist eine Kämpferin durch und durch, ich mochte, dass sie immer an das Gute glaubt, auch wenn es davon manchmal nicht so viel gab. Cassim ist sehr verschlossen und hat schon einiges durch gemacht, aber auch er will eigentlich an das Gute glauben. Zwischen den beiden sind von Anfang an die Funken geflogen und man konnte die Anziehungskraft förmlich spüren. Der Weltenbau ist unglaublich toll und alleine das ungerechte Machtgefälle zwischen den Reitern und Drachen bringt so viel Spannungspotenzial mit sich. Bei den Drachen musste ich ein bisschen an Fourth Wing denken, aber dass Drachen in der Geschichte eine Rolle spielen ist auch schon die einzige Gemeinsamkeit, ansonsten sind die beiden Bücher doch recht unterschiedlich. Für mich ist Burning Crown eine rundum gelungene Geschichte und ich bin sehr gespannt wie es in Band 2 weitergeht, nachdem es natürlich mit einem fiesen Cliffhanger enden musste. Fazit: "Eine unglaublich tolle Geschichte, mit großartigem Weltenbau, interessanten Charakteren und einer großen Portion Spannung, Magie und Geheimnissen."