Der Klügere denkt nach von Martin Wehrle
Von der Kunst, auf die ruhige Art erfolgreich zu sein
Zu dem Inhalt:
Martin Wehrle hat mit diesem Buch das Zeitalter der Introvertierten eingeläutet. Ruhig und besonnen statt laut und aggressiv. Entgegen dem American Way of Life und dem gelebten Alltag in den Firmen dieser Tage.
Zurückhaltende Menschen können es weit bringen, da nach Ansicht des Autors "leisen" Wesen ungeahnte Möglichkeiten offen stehen. Zu den Stärken Besonnenheit, Tiefgang und gute Urteilsvermögen sagt man als "leiser" Mensch sicher auch nicht nein.
In dem Buch stellt der Autor viele Situationen dar, in dem die Nicht-Introvertierten als laut, aggressiv und oftmals als "Blasen" dargestellt werden. Laut, aber innen hohl. So kam es zumindest für mich beim Lesen rüber. Ich selber gehöre zu den Hochsensiblen, und müsste nach Wehrles Ansicht daher die besten Chancen haben.
Ob die Theorien so stimmen, mag ich als einfacher Leser nicht beurteilen. Was mich allerdings etwas gestört hat und auch betroffen machte war, dass die als "laut" und Aggressiv auftretenden Menschen immer etwas mit gleichbedeutend Hohl und unwissend gleichgestellt wurden. Der Eindruck wurde mir vermittelt. Das empfinde ich als sehr pauschal und respektlos. Natürlich ist die heutige Arbeitswelt auf "laut" getrimmt, und bei vielen Menschen mag dieses Klischee passen. Doch für mich ist die Schilderung zu sehr auf eine Seite der "ruhigen" geprägt .
Das Buch selber ist zwar sehr interessant und hat für mich gute und nachvollziehbare Ansätze, aus denen ich für mich etwas mitnehmen konnte, aber dennoch fand ich es etwas einseitig und zuweilen unfair geschrieben.
Mich hat es leider nicht so überzeugt.
Erschienen beim Goldmann Verlag
ISBN 978-3-442-17843-8