Eigentlich sollte Weihnachten etwas schönes und besinnliches sein - da passt ein Anschlag nicht so richtig rein. Schon beim Lesen des Klappentextes habe ich Gänsehaut bekommen, denn ich habe mich sofort an den Anschlag in Berlin zurückerinnert. Deswegen war ich ganz froh, dass es hier Fiktion ist - aber gleichzeitig kann es auch passieren, was ich ziemlich heftig finde.Schon bei "Schrei nach Rache" hat mich das Wissen des Autors überzeugt. Er war selbst bei der Kripo und so sind die Arbeits- und Ermittlungsschritte sehr realistisch dargestellt. Das gefällt mir sehr gut!Außerdem mag ich den Protagonisten Falk Hagedorn. Er ist eigenbrötlerisch, nicht auf den Mund gefallen und nicht unbedingt ein Kollege, mit dem man leicht zusammenarbeiten kann. Aber gerade weil er nicht so aalglatt ist, war ich sofort auf seiner Seite. Dass er im Rollstuhl sitzt hat für mich keine Rolle gespielt und ist auch für den eigentlich Fall nicht relevant, erklärt aber so manchen seiner Spleens - denn das Leben hat ihm manchen Stein in den Weg gelegt.Den Schauplatz Konstanz fand ich auch sehr schön. Es ist nicht die Thriller-typische Stadt, aber auch hier darf gemordet werden. Ich war selbst noch nicht dort, aber konnte mir aufgrund der Beschreibungen alles gut vorstellen. Und wer weiß, vielleicht verschlägt es mich dort mal auf einen Besuch hin - aber dann definitiv nicht auf den Weihnachtsmarkt.Auch der Schreibstil kann überzeugen: klar, schnörkellos und flüssig, sodass man immer Lust hat, weiterzulesen. Für schwache Nerven ist das Buch allerdings nichts, denn es geht teilweise sehr brutal zu, und das wird dann auch geschildert. Ich musste da schon manchmal schlucken.Der Fall selbst ist spannend, logisch aufgebaut und gut zu lesen. Inhaltlich konnte mich der Thriller deshalb auch auf ganzer Linie überzeugen.Schade, dass es der letzte Teil ist - aber vielleicht ist es auch gut, dann aufzuhören, wenn es am schönsten ist.Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!