Dies ist der achte Band mit der Oberkommissarin Nina Moretti. Es ist zwar ein in sich abgeschlossener Fall, aber da die Ermittler auch viele Einblicke in ihr Privatleben zulassen, könnte ich mir vorstellen, das man als Serien-Fan am besten von Anfang an dabei sein sollte.
Der Schreibstil von Micha Krämer konnte mich gleich überzeugen, sachlich, knackig und bodenständig hat er die Charaktere der Ermittlergruppe und den Fall angelegt, so das die ich den Krimi von gestern auf heute durchgelesen hatte. Obwohl ich Betzdorf nicht live kenne, sind die Örtlichkeiten so erklärt und dargestellt, das man sich alles gut vorstellen kann. Eine Kleinstadt wo jeder jeden zu kennen glaubt, bis man erfährt, das es doch nicht so idyllisch ist wie man dachte. Selbst Humor und lustige Sprüche kommen an den passenden Stellen zum Einsatz, ich sage nur das schwedische Möbelhaus . Da musste ich herzhaft lachen.
Spannend zu lesen, finde ich, sind die Teile in denen die Ermittler Infos bekommen, die zuerst als unnütz angesehen werden, sich dann aber, je weiter die Geschichte vorangeht, doch als lösende Puzzle-Teile erweisen. Gut gelungen und schaurig finde ich hier auch wieder die Kapitel in denen man den Täter begleitet und in seine Gedankenwelt eintritt. Fast bis zum Ende kennt man den Täter nur als IHN oder ER, was dem ganzen nochmals eine Besonderheit verlieh. Und der, der es letztendlich war, den hatte ich vorher keine einzige Sekunde in Verdacht und das macht für mich einen guten Krimi aus.
Diese Krimi-Serie um Nina Moretti kann ich allen Fans dieses Genres sehr ans Herz legen. Unbedingt lesen !!!