Inhalt: In Dragon Teeth begleiten wir William Johnson, ein reicher Student, der bisher nichts aus sich gemacht hat und nur Unsinn im Kopf hat und nun wegen einer Wette, anstatt nach Europa zu gehen, sich Professor Marsh und weiteren Studenten anschließt, die eine Expedition in den wilden Westen unternehmen, um da prähistorische Knochen auszugraben. Dabei gerät Johnson in verschiedenste Konflikte, sei es die Rivalität der Professoren Marsh und Cope oder die Gefahren verschiedener indigener Völker als auch der gesetzlosen Revolverhelden und Banditen. Kritik: Das Buch wird als die Vorgeschichte von Jurassic Park vermarktet. Einerseits verstehe ich es, schließlich hat das dazu geführt, dass ich überhaupt das Buch gekauft habe. Andererseits hat es bis auf die Dinosaurierknochen nichts mit Jurassic Park zu tun. Es ist eher ein Abenteuerroman/ Western, gepaart mit historischen Ereignissen. Ich mag den Schreibstil. Man bekommt immer wieder Eindrücke verschiedener Tagebucheinträge, wodurch die Geschichte sich an manchen Stellen wie ein Sachbuch anfühlt. Einige Charaktere sind echte historische Persönlichkeiten wie die zwei Professoren Marsh und Cope, die damals wirklich Rivalen waren und sich bekriegten. Ich liebe es, wenn Fiktion und Realität verschmelzen. Sobald ich mit dem Buch fertig war, habe ich direkt die historischen Hintergründe recherchiert. So bleibt das Buch im Kopf, da man nicht nur ein Abenteuer erlebt, sondern auch was von der Geschichte lernt (Und in diesem Fall handelt es sich um das Ausgraben von Saurierknochen, wie cool ist das denn?). Das Buch ist dank dem Marketing nicht das, was ich erwartet habe, aber ich konnte mich auf den Western einlassen. Man erlebt verschiedenste Orte mit den verschiedensten Charakteren. Das Problem ist nur, dass man zu den Charakteren nicht wirklich eine Bindung aufbaut. Irgendwie herrscht da eine Distanz zwischen den Charakteren und dem Leser. Allgemein sind die meisten Charaktere nicht gerade sympathisch (ist aber auch der Wilde Westen). Johnson hat in diesem Buch richtig viel Pech, aber zeitgleich echt viel Glück. Sobald es für ihn anfängt gut zu laufen, gerät er wieder in eine ungeeignete Situation, aus der er entweder durch sein angeeignetes Wissen oder durch Glück/Zufall rausschafft. Diesen Aufbau entdeckt man häufiger in dem Buch, aber da das Buch sich schnell lesen lässt, fällt es kaum negativ auf. Wie bereits erwähnt hat das Buch so gut wie gar nichts mit Jurassic Park zu tun, aber auch das Ausgraben der Knochen spielt eine weniger wichtige Rolle als erwartet. Es ist die Reise und Johnsons Entwicklung, die im Vordergrund stehen. Insgesamt ist es ein gelungenes Buch. Es macht Spaß, ist kurzweilig und man ist nach dem Buch schlauer. Interessante Trivia: Crichton hat das Buch bereits 1974, also 16 Jahre vor Jurassic Park, geschrieben. Veröffentlicht wurde es aber erst 2017. Einer meiner Lieblingssaurier, der Triceratops, wurde 1889 von Marsh erstbeschrieben. Der von Cope beschriebene Elasmosaurus gilt als Beginn der Feindschaft zwischen Marsh und Cope. Cope ist ein Irrtum untergelaufen: er hat bei der Zusammensetzung des Fossils den Schädel an die Schwanzspitze montiert (Die Gruppe der Plesiosaurier sind für ihre langen Schwänze und kurzen Hälse bekannt). Sein damaliger Freund Marsh fiel es auf, woraufhin er Cope auslachte. Die Rivalität der zwei Professoren ging so weit, dass sie Fossilien, die sie nicht bergen konnten, zerstörten, nur damit der Kontrahent davon nicht profitieren konnte.