Ungeschönt und ehrlich erhält der Außenstehende Einblick in die Arbeit eines Rechtsmediziners.
Ungeschönt und ehrlich erhält der Außenstehende Einblick in die Arbeit eines Rechtsmediziners.Inhalt: In diesem Buch lässt Prof. Dr. Michael Tsokos seine LeserInnen an seinem Berufsleben teilhaben. Anhand einiger auserwählter Fälle schildert er, welches Untersuchungsergebnis die Ermittlungen wie beeinflusst hat und was man aufgrund von Verletzungen und Befunden alles schlussfolgern kann.Todesfälle sind auch in Deutschland sehr verschieden und einzigartig. Sei es ein Freitod, ein plötzlicher Todesfall aufgrund einer unerkannten Krankheit oder ein sexueller Mord, aufgrund von Wut. - Auch tote Menschen können noch viel von ihrem Schicksal erzählen.Fazit: Im Original erschien dieses Buch im Jahr 2010. Damals gingen aber das Thema und auch der Mann komplett an mir vorbei. - Als er seine ersten Thriller auf den Markt gebracht hat, wurde ich dann auch buchtechnisch auf ihn aufmerksam.Das ist das zweite Buch über seine Fälle in der Rechtsmedizin. Und ich muss schon sagen, dass so ein Rechtsmediziner ganz schön was sieht, in seinem Berufsalltag.Die Warnung im Worwort, dass einem die Fälle durchaus an die Nieren gehen können, hat mich schon irgendwie auf das Buch freuen lassen. - Ich finde , dass man gerade bei diesen Abgründen durchaus mal seine Menschenkenntnis überprüfen kann.12 Fälle, des Prof. Dr. Michael Tsokos. Jeder auf seine Art unbegreiflich und einzigartig. - Der Mann berichtet in einem sachlichen, aber nicht emotionslosen Tonfall genau das, was er in jenen Situationen und Fällen erlebt und gesehen hat.Die Fälle sind so ausgewählt, dass der Leser auch immer irgendwie etwas lernen kann. So ist zum Beispiel das, was nach Freitod aussieht, nicht immer einer. Es kann sich auch um einen Unfall im Rahmen der Lustgewinnung handeln.Es handelt sich hier, im Prinzip, um ein Sachbuch, liest sich aber absolut nicht so. Der Mann hat eine Art zu schreiben, die bei mir in den unmöglichsten Situationen Bilder im Kopf hat entstehen lassen. Ja, ich hatte hier stellenweise ein eher nicht so angenehmes Kopfkino. - Aber ich hatte eines. Und das bei einem Sachbuch. Das muss man auch erst einmal schaffen.Fachbegriffe lassen sich bei diesem Thema leider nicht vermeiden. Trotzdem liest man hier eben kein medizinisches Fachlatein. Wenn dann doch mal ein lateinischer Begriff unumgänglich ist, wird er direkt erklärt und verständlich gemacht.Ich hatte mir hier das Taschenbuch gegönnt. Dieses war zwar ordentlich fest und stabil gebunden, aber auch geschmeidig genug, um es relativ bequem in der Hand zu halten.Die Seitenaufteilung war sehr angenehm und augenfreundlich. Die Schriftgröße war relativ groß und der Zeilenabstand auch sehr großzügig bemessen. - Das hat mich in die Lage verletzt, dauerhaft zu lesen, ohne meine Augen dauerhaft zu überanstrengen. Das war auch gut so, denn im Grunde habe ich das Buch in nur zwei Sitzungen durchgelesen. Und die Unterbrechung war am Ende auch nur der Arbeit geschuldet, auf die ich dann zwischendurch mal gehen musste.Der Schreibstil ist sehr angenehm. Die Fälle sind alle im normalen, nicht dozierenden, Tonfall erklärt und man versteht auch als Laie, was der Herr Professor da gerade erzählt. Trotzdem es sich hier um ein Sachbuch handelt, kann man sagen, dass dieses Buch aber sowas von ein Pageturner ist. Der pure Wahnsinn!Für alle, die sich für True Crime interessieren, ist dieses Buch genau das Richtige. Klar wird hier definitiv eines: Es ist nicht immer das, wonach es aussieht.