Nachdem Mara den totgeglaubten Jude auf der Polizeiwache sieht, dreht sie durch und wacht in der Psychiatrie auf. Niemand glaubt ihr, dass Jude nicht beim Zusammensturz des alten Irrenhauses gestorben ist, niemand außer Noah. Die mysteriösen Zwischenfälle häufen sich, doch nun weiß Mara, wer dahinter steckt. Die Angst ist nun ihr ständiger Begleiter: Angst vor Jude, Angst davor, in die geschlossene Psychiatrie zu kommen, Angst, doch verrückt zu sein. Immer wieder hat Mara Blackouts, kann sich an nichts erinnern. Noah ist ihre große Liebe und ihr einziger Vertrauter. Auf der Suche nach der Wahrheit müssen beide über sich hinauswachsen.Im ersten Band um Mara Dyer spielte die Autorin Michelle Hodkin gekonnt mit dem schmalen Grad zwischen Verrücktheit und Normalität, dies tut sie auch wieder im zweiten Band. Leider gibt es durch Maras Blackouts und den stalkenden Jude oft mehr Fragen und skurrile Episoden, die mich etwas frustriert zurückließen. Im Mittelteil der Geschichte passiert fast gar nichts, da die Beziehung zwischen Mara und Noah und die Verbindung zwischen beiden im Mittelpunkt steht. Es dreht sich seitenlang um Zweifel, ob sie ihn küssen soll, Dates, Küssen und Schmusen. Dabei ist Noah ja der megahübsche, reiche Traumtyp, der seiner Flamme Juwelen und tolle Kleider bei einem Bootsausflug in den Sonnenuntergang schenkt. Für Teenies wahrscheinlich toll, ich hätte mir etwas mehr Tempo in der Erzählung gewünscht. Naja, irgendwie muss eine Trilogie ja gefüllt werden, das ist der Nachteil dieses Trends in der (Jugend)Literatur.Nach einem guten Anfang also dieser träge Mittelteil, in dem nur ein wenig über Maras Gabe enthüllt wird. Das Ende ist dann wieder furios und echt fies, was Überraschungen angeht. Immerhin beginne ich jetzt, einen roten Faden hinter allem zu entdecken. Jetzt freue ich mich auf die Auflösung, bin aber auch ein wenig enttäuscht, dass es scheinbar eine ganze Menge Teenies mit X-Men-Format in der Handlung gibt.Als mittlerer Band einer Trilogie hat mich ¿The Evolution of Mara Dyer¿ gut unterhalten.