Mein Fazit:
Diese unglaublich tragische, traurige und schonungslos offene Lebensgeschichte geht einem unter die Haut und einige Male war ich sprachlos. Wie kann ein Mensch soviel trauriges erleben, ohne das die Seele für immer geschädigt ist? In meinem Leben gibt es einige Parallelen zu ihr und auch ich musste psychologische Hilfe in Anspruch nehmen. Aber ihr Leben ist geprägt von so viel Rückschlägen ,dass man es kaum ertragen kann zu lesen. Vorallem die Selbstverletzung stelle ich mir sehr schlimm vor. Sich jeden Tag zu ritzen damit der " andere " Schmerz verschwindet , ist unfassbar. Sich aus einem unangenehmen Gefühlszustand zu befreien , eine Art Selbstbestrafung und Wut gegen sich selbst. Dieses konnte ich Gott sei Dank abwenden. Aber das Gefühl der Wertlosigkeit , dass mir mein Vater vermittelt hat, konnte ich gut nachvollziehen bei der Autorin. Denn mir erging es ähnlich in meiner Kindheit. Alkoholkonsum, Vergewaltigungen, Essstörungen, Suizidversuche und der Kampf um Anerkennung und Liebe...alles selbst erlebt und deshalb auch für mich eine emotionale Achterbahn der Gefühle. Am Ende flossen die Tränen.
Dieses Buch wird beim Leser Spuren hinterlassen. Denn die emotionale Reise der Autorin ist nicht einfach zu begreifen und gespickt von tragischen Erlebnissen. Bis sie auf Alexander trifft und diese Abhängigkeit von ihm hat sie fast ihr junges Leben gekostet .Ich bewundere ihren Mut ihre tragischen Erlebnisse mit uns zu teilen, wobei sie nichts beschönigt und die ganze Wahrheit offenbart. Ihre Kraft dagegen anzukämpfen und sie sich doch noch ein fast normales Leben aufbauen kann. Sie gibt anderen Betroffenen Mut und sich ihrer Erkrankung zu stellen.Eine Borderline-Persönlichkeitsstörung ist nicht einfach zu bewältigen,aber mit Hilfe von Selbsthilfegruppen , Medikamenten und Psychologen gut zu kompensieren. Die Autorin hat es geschafft und kann mit Recht stolz auf sich sein. Ein Buch was sehr zu Herzen geht und tief berührt.